Wenn Jubeln bei dieser Handball-WM ein eigener Wettbewerb wäre, hätte Jenny Behrend (29/Oldenburg) längst WM-Gold verdient. Nach jedem Tor verwandelt die Rechtsaußen des deutschen Teams das Spielfeld in eine Feier-Bühne – mit einem Tor-Schrei und einer Pose, die selbst Actionhelden neidisch macht.
Ihre Teamkolleginnen waren sich schnell einig: Jenny ist nicht nur eine tolle Torschützin, sondern die amtierende „Queen of Jubel“. Niemand schreit schöner nach einem Tor.
Linksaußen Alexia Hauf (27): „Das sieht schon krass, dynamisch bei ihr aus. Wenn ich jemanden wählen müsste, dann Jenny.“ Und Rückraumspielerin Julia Maidhof (27) schmunzelt: „Ich weiß auch nicht, wie sie es macht, aber da kommt die pure Freude raus und steckt uns auf der Bank und der Platte richtig an.“
Frauen-Handball-WM: SIE hat Deutschlands schönsten Jubelschrei
Kreisläuferin Lisa Antl (25) lacht: „Ich bekomme meistens nur die Faust hoch und habe kein bestimmtes Jubel-Ritual oder eine feste Pose, aber bei Jenny ist es cool, die lässt da richtig die Arme fliegen.“
Schon 18-mal konnte Behrend bei diesem Turnier ihren Jubler zeigen. Im WM-Finale am Sonntag (17.30 Uhr, ARD) gegen Norwegen soll es natürlich auch wieder klappen.
Behrend: „Mir ist das gar nicht so bewusst und studiere ich auch nicht ein, das kommt einfach so im Spiel, aber wenn die Mädels das sagen, dann widerspreche ich nicht und sage danke.“
Jenny Behrend nach dem Sieg gegen Frankreich: die Freude entlädt sich in einem Jubelschrei
Für Behrend und vier ihrer Team-Kollegen ist dieser WM-Erfolg jetzt schon hochemotional, nach jedem Sieg kullern die Freudentränen. Grund: Behrend, Viola Leuchter, Mareike Thomaier, Xenia Smits und Antje Döll standen im Sommer quasi vor dem Nichts. Alle hatten einen Vertrag bei Pleite-Meister HB Ludwigsburg, der Insolvenz anmelden musste und alle Spielerinnen freistellte. Sie gingen auf Jobsuche und kamen, zum Glück auch für den Bundestrainer und diese WM bei neuen Klubs unter. Dieses Silber, das sie jetzt schon in den Händen halten, entschädigt für die schlimme Zeit.
Behrend (die sich nach der Vereins-Pleite bei einem Logistikunternehmen einen Job suchen musste und jetzt kein Profi mehr sein kann) schüttelt alle negativen Gedanken ab, hat nur das Finale mit voller Vorfreude im Kopf: „Wir brauchen uns nicht zu verstecken, wir haben oft genug gezeigt, was in uns steckt. Norwegen ist ein ordentlich dickes Brett, da kommt einiges an individueller Qualität auf uns zu. Aber wir bereiten uns vor wie auf jeden anderen Gegner, und dann sehen wir, was dabei rauskommt.“
Jenny Behrend konnte bei dieser WM schon 18-mal über ein Tor jubeln



