Harald Martenstein beerbt Franz-Josef Wagner als »Bild«-Kolumnist

Harald Martenstein beerbt Franz-Josef Wagner als »Bild«-Kolumnist

Die Kolumne soll künftig montags bis freitags auf Seite zwei und bei bild.de erscheinen. Martenstein schreibt nach Angaben von »Bild« parallel weiterhin seine wöchentliche Kolumne für die »Welt am Sonntag«. Ob und in welcher Form er künftig auch für »Die Zeit« veröffentlichen wird, war zunächst nicht bekannt.

Martenstein sagte in einer Mitteilung zu seinem Vorgänger: »Lieber Franz Josef, ich habe deine Texte gemocht, weil sie etwas völlig Verrücktes hatten. Es gibt zu wenige Verrückte in unserem Job. Ich werde versuchen, auf meine Art völlig verrückt zu sein, und wenn wir uns im Jenseits bei einer Flasche Wein treffen, sagst du mir, wie du’s gefunden hast, ja?«

Mit seiner Kolumne in Deutschlands größter Boulevardzeitung zählte Wagner über viele Jahrzehnte zu den bekanntesten deutschen Kolumnisten. Die Texte hatten immer wieder eine besondere Mischung: So enthielten sie zum Beispiel etwas Liebliches, etwas Beeindruckendes, etwas Verrücktes, etwas Bitterböses.

»Bild«-Chefredakteurin Marion Horn betonte, dass es für die Zeitung eine Verantwortung und Ehre sei, Wagners Kolumne fortzuführen. »Ich freue mich sehr, dass wir mit Harald Martenstein einen Autor gewinnen konnten, der gleichermaßen amüsant und furchtlos ist.«

Der 72-jährige Martenstein begann seine journalistische Karriere als Kinokritiker. Überregional wurde er zunächst als Redakteur des Berliner »Tagesspiegel« bekannt. Seit 2002 schrieb er für die ebenfalls zur Holtzbrinck-Verlagsgruppe gehörende »Zeit« Kolumnen, vor allem im Magazin. Auch im Radio ist Martenstein als Kolumnist im RBB-Sender Radio Eins zu hören.

Martensteins Arbeiten wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der Egon-Erwin-Kisch-Preis für einen Essay über die Erb- und Führungsstreitigkeiten im Suhrkamp Verlag (2004) und der Theodor-Wolff-Preis für sein Essay »Der Sog der Masse«, ein Plädoyer gegen das Schwimmen im Mainstream und für den Mut zu einem eigenen Urteil (2012).

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