Helfer erleben das Kranich-Sterben: „Überall liegen tote Kraniche.“

Helfer erleben das Kranich-Sterben: „Überall liegen tote Kraniche.“

Helfer erleben das Sterben der Kraniche: „Überall liegen tote Kraniche“

Einsatzkräfte der Feuerwehr werfen tote Kraniche in einen Container

Einsatzkräfte der Feuerwehr werfen tote Kraniche in einen Container

Linum (Fehrbellin) – Mit jedem neuen Tag reißt die Vogelgrippe ein tiefes Loch in den Himmel über Brandenburg. Tausende Kraniche fallen vom Himmel, sterben in den Wiesen und Sümpfen von Linum, stecken unzählige weitere Vögel an. Allein die Aufnahmen der Kadaver sind kaum zu ertragen, doch wie unbarmherzig die Natur sein kann, erleben freiwillige Helfer hautnah.

Einer von ihnen ist Fulvio Kudernatsch. Der 35-Jährige aus Brandenburg meldete sich freiwillig, um beim Einsammeln der toten Kraniche zu helfen. Beim ersten Einsatz wusste er nicht, was ihn erwartet. „Es hieß halt, da liegen Hunderte Kraniche rum“, erzählt er.

Ein Helfer sammelt einen toten Kranich auf, wirft ihn in eine Traktorschaufel

Ein Helfer sammelt einen toten Kranich auf, wirft ihn in eine Traktorschaufel

Tote Kraniche liegen auf einem Haufen

Tote Kraniche liegen auf einem Haufen

Doch die Realität war wesentlich schlimmer, als er sich vorstellen konnte: „Wir hatten eine Situation, in der beide Elterntiere verendet waren und dann noch der Jungvogel danebenstand und auch nicht wusste, wohin.“ Rund 1200 tote Kraniche wurden bereits geborgen.

„Surreal, wie im Film“

Er wohnt nur fünf Minuten entfernt, die Liebe zu seiner Heimat hat ihn zum Mithelfen gegen die Vogelgrippe bewogen. Als er den Schutzanzug überstreifte, Handschuhe und Maske aufsetzte, habe sich das Ganze „schon ein bisschen surreal angefühlt, wie ein Film“.

Ein Helfer wirft einen toten Kranich auf eine Traktorschaufel. Darin liegen bereits zahlreiche verendete Tiere

Ein Helfer wirft einen toten Kranich auf eine Traktorschaufel. Darin liegen bereits zahlreiche verendete Tiere

Kraniche stehen neben ihren toten Partnern

Die Realität draußen auf den Feldern erinnert tatsächlich an eine Szene aus einem Katastrophenfilm: „Dann läuft man da über die Wiesen und überall liegen tote Kraniche“, erzählt der Helfer weiter. Manche hätten noch gelebt, aber man habe sofort gesehen, dass sie es nicht mehr lange schaffen würden. „Kraniche sind ja auch sehr soziale Tiere“, sagt der Brandenburger. „Man sieht zum Beispiel, wie das Partnertier tot ist und der Partner noch danebensteht.“ Ein herzzerreißener Anblick für die Helfer.

Ein Helfer zieht einen toten Kranich durch das Wasser

Ein Helfer zieht einen toten Kranich durch das Wasser

Für ihn sind die Eindrücke nur schwer zu verarbeiten. Einige Tiere hätten ihn noch angesehen, kurz geblinzelt, sich aber nicht mehr bewegen können. „Das ist schon hart“, sagt er. „Das ist emotional schon aufwirbelnd, so etwas ist man nicht gewohnt. Ich glaube, jeder, der ein bisschen Empathie mit Tieren hat, den wird das hier nicht kaltlassen.“

„Ein emotionaler Albtraum!“: Ein Kranich war das Todesurteil für meine 5000 Gänse

Quelle: BILD, Reuters

Um trotzdem weitermachen zu können, helfe nur, Abstand zu halten. „Einfach Augen zu und durch“, sagt Kudernatsch. „Das ist absoluter Selbstschutz.“ Einige Tiere würden von Jägern erlöst. Er selbst versuche, sie in Ruhe sterben zu lassen.

Haben Sie eine Meinung zu diesem Artikel? Hier können Sie uns schreiben.

Haben Sie Fehler entdeckt? Dann weisen Sie uns gern darauf hin.

Weiterlesen

Weitere Nachrichten

Big Brother mit Knossi: Nacktduschverbot für Mia Julia

Big Brother mit Knossi: Nacktduschverbot für Mia Julia

Malle-Star nach elf Jahren zurück bei „Big Brother“: Nacktduschverbot für Mia JuliaBevor „Big Brother – Knossi Edition 2025“ überhaupt begonnen hatte, bekam Mia Julia (38) schon das erste Verbot24.10.2025 - 14:19 Uhr Köln – Kaum ist „Promi Big Brother“ vorbei, geht’s...

mehr lesen