Israel-Spion half bei der Gangster-Jagd: Undercover-Verhör! Louvre-Raub war ein Inside-Job

Israel-Spion half bei der Gangster-Jagd: Undercover-Verhör! Louvre-Raub war ein Inside-Job

Inside-Job! Einbrecher hatten Helfer im Museum: Israel-Spione spürten die Louvre-Räuber auf

Die Räuber gelangten am 19. Oktober per Hebeleiter einer deutschen Firma zu den Kunstschätzen des Louvre in Paris

Die Räuber gelangten am 19. Oktober per Hebeleiter einer deutschen Firma zu den Kunstschätzen des Louvre in Paris

Paris – Zwei Verdächtige des Raubs im Pariser Louvre wurden festgenommen. Und die israelische Sicherheitsfirma CGI Group, deren Präsident der Politiker und Ex-Geheimdienstchef Ya‘acov Peri (81) ist, war an der Identifizierung beteiligt.

Zvika Nave (62), CGI-Chef, zu BILD: „Eine mit dem Museum verbundene Person heuerte uns über unsere Filiale in Rom an, da es in der derzeitigen politischen Lage schwierig ist, direkt mit israelischen Firmen zusammenzuarbeiten. Ein Team von CGI reiste von Rom sofort nach Paris und überprüfte Mitarbeiter des Museums, der Security, Touristenführer.“

Schnell sei man auf digitale forensische Spuren gekommen, die darauf hinwiesen, dass eine Anzahl von Mitarbeitern in den Raub involviert war. CGI-Leute hätten etwa undercover mit Mitarbeitern gesprochen, die aber gar nicht wussten, dass sie gerade verhört wurden. Diese Gespräche wurden aufgenommen. „Die wussten nicht, wer gerade mit ihnen redet, warum gerade diese Fragen gestellt werden. Aber daraus ergab sich, dass sie mit Tätern außerhalb des Museums in Kontakt waren“, sagt Nave.

CGI-Chef Zvika Nave (62, l.) und CGI-Präsident Ya‘akov Peri (81) in Israel

CGI-Chef Zvika Nave (62, l.) und CGI-Präsident Ya‘akov Peri (81) in Israel

Alle Spuren wurden doppelt überprüft

Nave: „Aber dass jemand etwas gesagt hat, reichte nicht. Wir sicherten es dann doppelt mit mindestens einer anderen Quelle ab. Von, sagen wir, 500 Mitarbeitern kamen wir schnell auf drei, vier Hauptverdächtige. Und von diesen wurden zwei festgenommen.“

Die CGI Group war auch 2019 entscheidend daran beteiligt, die Räuber des Grünen Gewölbes in Dresden zu finden; damals waren es Mitglieder der Familie Remmo aus Berlin. Und Nave sieht da große Ähnlichkeiten: „Auch in Deutschland half ein Mitarbeiter, damals von einem Sicherheitsunternehmen, der die Täter mit Informationen versorgte. Auch in Deutschland funktionierte der Alarm nicht. Jemand von drinnen sorgte dafür.“

Arbeit noch nicht abgeschlossen

Dabei sei in Paris die Arbeit noch nicht abgeschlossen, schließlich seien die Schätze verschwunden. Nave: „Der Fall ist noch nicht gelöst, die geraubten Schätze sind nicht wieder bei ihrem Besitzer. Aber wir sind sehr optimistisch, auf dem richtigen Weg.“

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Quelle: AP BFMTV X

In Dresden hatte CGI einen Teil der geraubten Sachsenschätze über das Darknet gefunden, wo die Räuber sie feilboten. Es gelang dann durch Verhandlungen mit den Räubern, 80 Prozent der Schmuckstücke, die 50 Prozent des Gesamtwerts ausmachen, den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wiederzubringen.

Interessant: Bereits im August hatte Zvika Nave der italienischen Zeitung „Il Tempo“ ein Interview gegeben, in dem er einen Einblick in die Arbeit seiner Firma gab. Ein Teil davon sei, das Darknet zu durchforsten, das nicht mit herkömmlichen Suchmaschinen erreichbar ist. Da besprechen auch Verbrecher ihre Pläne. Und schon damals warnte er, dass auch der Pariser Louvre Thema war. „Die Mona Lisa im Louvre ist eines der meistdiskutierten Ziele in Darknet-Foren“, sagte er.

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