Krankenkassen erhöhen Beiträge: Millionen Versicherte müssen 2026 mehr zahlen

Krankenkassen erhöhen Beiträge: Millionen Versicherte müssen 2026 mehr zahlen

Krankenkassen erhöhen Beiträge: Millionen Versicherte müssen 2026 mehr zahlen

Große BILD-Tabelle

Viele Krankenkassen erhöhen zum Jahreswechsel ihre Beiträge

Viele Krankenkassen erhöhen zum Jahreswechsel ihre Beiträge

Berlin – Für Millionen gesetzlich Versicherte wird 2026 die Krankenkasse teurer! Denn: Der aktuelle durchschnittliche Beitragssatz von 17,5 Prozent (Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen je die Hälfte) steigt weiter.

U.a. die Techniker Krankenkasse (17,29 Prozent, +0,24), DAK (17,8 Prozent, +0,4), AOK Niedersachsen (17,58 Prozent, 0,28), AOK Nordwest (17,59 Prozent, +0,2) heben ihre Beiträge für das kommende Jahr an. Alleine diese Versicherungen haben rund 23 Millionen Versicherte.

Andere große Versicherungen halten ihre Beiträge stabil. U.a. die Barmer (17,89 Prozent), AOK Bayern (17,29 Prozent) und IKK classic (18 Prozent).

Eigentlich hatte Gesundheitsministerin Nina Warken (46) versichert, dass die Beiträge stabil bei 2,9 Prozent bleiben werden. Ein milliardenschweres Sparpaket wurde heute im Bundestag und Bundesrat verabschiedet. Doch: Viele Kassen müssen trotzdem erhöhen, weil sie ihre Rücklagen auffüllen müssen und die steigenden Ausgaben (z.B. Krankenhaus-Behandlungen und Medikamente) abfedern.

Folge: Millionen Deutsche müssen 2026 mehr für ihre Krankenkasse bezahlen. Erhöht die Krankenkasse z.B. um 0,3 Prozentpunkte bedeutet das bei einem Bruttoeinkommen von 3500 Euro: 5 Euro mehr pro Monat, 60 Euro/Jahr.

Das DFSI-Institut hat für BILD eine Übersicht aller bekannten Beitragserhöhungen erstellt. Hier können Sie nachlesen, ob und wie Ihre Kasse die Beiträge erhöht.

Name Beitrag 2025 (in Prozent) Beitrag 2026 (in Prozent) Veränderung
AOK Baden-Württemberg 17,2 17,59 + 0,39
AOK Bayern 17,29 17,29
AOK Bremen/Bremerhaven 17,09 17,89 + 0,8
AOK Hessen 17,09 17,58 + 0,5
AOK Niedersachsen 17,3 17,58 + 0,28
AOK Nordost 18,1 18,1
AOK NordWest 17,39 17,59 + 0,2
AOK PLUS 17,7 17,7
AOK Rheinland/Hamburg 17,59 17,89 + 0,3
AOK Rheinland-Pfalz/Saarland 17,07 17,07
AOK Sachsen-Anhalt 17,1 17,49 + 0,39
Audi BKK 17 17,2 + 0,2
BARMER 17,89 17,89
Bertelsmann BKK 17,8 17,8
BIG direkt gesund 17,99 18,29 + 0,3
BKK Akzo Nobel Bayern 17,99 17,99
BKK Diakonie 18,4 18,4
BKK EUREGIO 17,99 17,99
BKK exklusiv 16,99 18,09 1,1
BKK Faber-Castell & Partner 16,78 17,08 + 0,3
BKK firmus 16,78 16,78
BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER 18 18
BKK Herkules 18,98 18,98
bkk melitta hmr 18,1 18,5 + 0,4
BKK Pfalz 18,5 18,5
BKK ProVita 17,49 18,39 + 0,9
BKK Public 16,9 17,1 + 0,2
BKK Scheufelen 18 18,59 + 0,59
BKK Technoform 18,09 18,09
BKK VDN 17,79 17,79
BKK VerbundPlus 18,49 18,49
BKK Wirtschaft & Finanzen 18,59 18,59
BKK DürkoppAdler 18,48 18,48
BKK24 18,99 18,99
Bosch BKK 17,28 17,78 + 0,5
Continentale Betriebskrankenkasse 17,93 17,93
DAK 17,4 17,8 + 0,4
Debeka BKK 17,85 17,85
energie-BKK 17,58 18,58 + 1
Heimat Krankenkasse 17,7 18,5 + 0,8
HEK – Hanseatische Krankenkasse 17,1 17,49 + 0,39
hkk Krankenkasse 16,79 17,19 + 0,4
IKK – Die Innovationskasse 18,9 18,9
IKK Brandenburg und Berlin 18,95 18,95
IKK classic 18 18
IKK gesund plus 17,99 17,99
IKK Südwest 17,85 17,85
KKH Kaufmännische Krankenkasse 18,38 18,38
KNAPPSCHAFT 19 18,9 – 0,1
mkk – meine krankenkasse 18,1 18,1
Mobil Krankenkasse 18,49 18,49
Salus BKK 17,59 17,89 + 0,3
SBK 18,4 18,4
SKD BKK 17,08 17,58 + 0,5
Techniker Krankenkasse (TK) 17,05 17,29 + 0,24
TUI BKK 17,1 17,1
VIACTIV Krankenkasse 17,87 18,79 + 0,92
vivida bkk 18,39 18,39
WMF BKK 17,05 17,45 + 0,4
ZF BKK 18 18

▶︎ DAK-Vize Johannes Knollmeyer macht die Bundesregierung für den Anstieg verantwortlich: „Durch die unzureichenden Reaktionen der Politik steigen die Ausgaben ungebremst weiter und belasten Versicherte und ihre Arbeitgeber.“

▶︎ Dieter F. Märtens, Chef des TK-Verwaltungsrats, teilt mit: „Dass die Beiträge steigen, liegt nicht an den Kassen, sondern daran, dass die Politik nichts gegen die explodierenden Leistungsausgaben unternimmt.“

Gesundheitsministerin Nina Warken betont hingegen in BILD: „Das politische Ziel war es, den durchschnittlichen Zusatzbeitrag zu stabilisieren, den ich als Bundesministerin festlege. Das ist gelungen, indem wir die bestehende Finanzlücke geschlossen haben. Ohne unser Eingreifen läge der durchschnittliche Zusatzbeitrag um 0,3 Prozentpunkte höher. Dann hätten wohl alle Kassen ihre Beiträge anheben müssen.“ Die jeweiligen Zusatzbeiträge würden die Kassen festlegen und nicht die Politik.

Warken: „Es war immer klar, dass einzelne Kassen ihre Beiträge erhöhen, andere bleiben stabil oder senken sie sogar. Es gibt einen Wettbewerb zwischen den Krankenkassen, der erwünscht ist.“

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