Lebensmittelvergiftung: Woran erkenne ich verdorbene Muscheln?

Lebensmittelvergiftung: Woran erkenne ich verdorbene Muscheln?

Todesfälle bei deutschen Urlaubern: Wie giftig sind verdorbene Muscheln?

Miesmuscheln gelten in vielen Ländern als Delikatesse

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Urlaubs-Drama in Istanbul: Zwei Kinder (3, 6) und deren Mutter aus Hamburg sind in der türkischen Metrolpole gestorben. Der Vater wird weiterhin im Krankenhaus behandelt. Das berichtete die Nachrichtenagentur DHA.

Die Todesursache ist aktuell noch ungeklärt – doch im Verdacht steht eine Lebensmittelvergiftung. Die vierköpfige Familie soll bei einer Straßenhändlerin Muscheln gegessen haben. Aber wie giftig sind verdorbene Muscheln wirklich?

Warum können Muscheln gefährlich werden?

Muscheln ernähren sich, indem sie das Meerwasser filtern und dabei Plankton und andere Nährstoffe aufnehmen.

Doch manchmal gelangen so auch Bakterien, Viren (z. B. Noroviren) oder Algen-Gifte (Toxine) in das Muschelfleisch. Die Tiere sind dann ungenießbar und können Vergiftungen verursachen.

Vermehren sich in verdorbenen Muscheln Fäulnisbakterien wie Clostridium botulinum oder Salmonella kann die Lebensmittelvergiftung sogar lebensgefährlich sein.

Typische Symptome einer Muschelvergiftung

Je nach Ursache (Bakterien oder Toxine) treten Symptome oft innerhalb von 30 Minuten bis sechs Stunden auf. Sie können von Übelkeit und Durchfall hin zu Schwindel, Kreislaufproblemen und in schweren Fällen sogar zu lebensgefährlichen Atemlähmungen und Kreislaufversagen führen.

Wann kann eine Vergiftung tödlich sein?

Wenn bestimmte Gifte oder Bakterien lebenswichtige Körperfunktionen lähmen oder zerstören:

1. Giftstoffe aus Algen (biotoxische Muschelvergiftung)

Reichern Muscheln hochwirksame Nervengifte (Neurotoxine) aus Algen an, bleiben diese auch beim Kochen aktiv.

Todesursache können dann eine Atemlähmung durch Nervenblockade, schwere neurologische Komplikationen oder Herzstillstand sein.

2. Bakterielle Vergiftung

Etwa durch das Bakterium Vibrio vulnificus, das sich im Meerwasser, aber später auch in rohen oder ungekühlten Muscheln stark vermehren kann. Es kann Blutvergiftungen (Sepsis) verursachen, vor allem bei Immungeschwächten oder Lebererkrankten.

Todesursache: septischer Schock, Multiorganversagen.

3. Fäulnis- oder Botulinumtoxine

Wenn Muscheln stark verdorben sind (nicht nur kontaminiert, sondern „verfault“), können sich Botulinum-Toxine bilden – sie gehören zu den stärksten bekannten Giften.

Todesursache: Lähmt die Muskulatur, inklusive Atemmuskulatur. Schon winzige Mengen sind tödlich.

Daran erkennt man verdorbene Muscheln

Sie müssen Muscheln wegwerfen, wenn die Muschelschale vor dem Kochen schon leicht geöffnet oder sie nach dem Kochen nicht weit aufgesprungen ist. Außerdem: bei fauligem oder schwefeligem Geruch, trübem oder schleimigem Fleisch, ungewöhnlicher Farbe oder Konsistenz.

Was tun bei Verdacht auf Vergiftung?

Sofort zum Arzt oder in die Notaufnahme! Bewahren Sie Reste der Muscheln auf, sie können im Labor analysiert werden. Trinken Sie viel Wasser (keinen Alkohol).

Haben Sie Fehler entdeckt? Möchten Sie etwas kritisieren? Dann schreiben Sie uns gerne!

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