Fans des bayerischen Ministerpräsidenten können sich einer Sache sicher sein: Auf dem Instagramprofil von Markus Söder wird es selten langweilig. Wie wenig andere bespielt der CSU-Chef seinen Kanal mit Fotos und Videos seiner kulinarischen Vorlieben oder seiner Begeisterung für »Star Wars«. Über das Abseitige will er Follower anlocken, die er dann auch politisch überzeugen kann – so das Kalkül. Der Politiker Söder mag informieren, der Mensch Söder aber unterhalten. Mehr über Söders Social-Strategie lesen Sie hier .
Nun hat Söder allerdings erklärt, dass es Tabus in seiner medialen Inszenierung gibt: nämlich nackte Haut.
»Keine nackte Haut in der Politik«
Er gehe gerne schwimmen, sagte er der Zeitschrift »Bunte« , Fotos davon möchte er aber nicht in der Öffentlichkeit sehen. »Ich erinnere mich aus dem Geschichtsunterricht an den Reichspräsidenten Friedrich Ebert, der mit einem Badefoto in der Weimarer Republik verunglimpft wurde. Also: keine nackte Haut in der Politik«, so Söder.
Der frisch gewählte Reichspräsident Ebert wurde 1919 auf dem Titel der »Berliner Illustrierten Zeitung« beim Baden in der Ostsee gezeigt, oberkörperfrei. Vor allem rechtsextreme Medien versuchten, Stimmung gegen Ebert zu machen, um die junge Demokratie zu diskreditieren. Ursprünglich hatte Ebert gehofft, sich so volksnah präsentieren zu können.
Volksnähe will Söder dennoch demonstrieren. Aber er redet dann lieber nur übers Baden: Im Sommer durchschwimme er gerne die Seen in Bayern. »Ob Chiemsee oder Wöhrder See, ob Brombachsee oder Rothsee. Beim Schwimmen sortieren sich die Gedanken«, sagte Söder.
Einmal beim Sport, zeigte sich Söder in dem Interview auch zuversichtlich, dass die Olympischen Spiele nach 1972 wieder nach München kommen. »Wir haben das beste Angebot, auch zeitlich: erst Olympia, dann die Paralympics, dann das Oktoberfest. Das sind drei Veranstaltungen, die jeder in der Welt kennt. Das ist ein perfektes Match.«
Die Landeshauptstadt München, die bayerische Staatsregierung und zahlreiche Spitzensportler kämpfen und werben in einem breiten Bündnis für die neue Münchner Olympia-Bewerbung. Sie setzen deshalb gemeinsam darauf, dass zunächst die Münchner Bevölkerung den Plänen in einem Bürgerentscheid am 26. Oktober zustimmt.
Söder-Fans müssen dennoch nicht traurig sein, dass Söder seine Badeausflüge für sich behält. Die Chancen stehen gut, dass es das ein oder andere Nach-dem-Schwimmen-Pommes-Foto auf Söders Kanal schafft.