Johannesburg (Südafrika) – Versöhnungsgipfel zwischen Friedrich Merz (CDU) und dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva!
Nachdem der Bundeskanzler vor zwei Wochen mit Sätzen über die Amazonas-Metropole Belém (Brasilien) für Empörung gesorgt hatte, haben sich Merz und Lula nun in Johannesburg am Rande des G20-Gipfels ausgesprochen.
„Sie haben sich verbal 40 Minuten lang umarmt“, hieß es aus dem Umfeld von Merz. Lula habe dem Kanzler Tipps für Restaurantbesuche für seinen nächsten Besuch in Belém (ca. 1,4 Mio. Einwohner) gegeben und ihm auch Tänze genannt, die er ausprobieren könne. Der Kanzler habe daraufhin gesagt: „Super, nächstes Mal gehen wir zusammen tanzen.“
▶︎ Hintergrund: Merz hatte vor gut zwei Wochen an einem Auftakt-Gipfel anlässlich der Weltklimakonferenz in Belém teilgenommen und dort auch Lula getroffen. Nach seiner Rückkehr äußerte er sich in einer Art über die sehr arme Stadt am Amazonas, die in Brasilien als abschätzig und beleidigend empfunden wurde.
„Ich habe einige Journalisten, die mit mir in Brasilien waren, letzte Woche gefragt: Wer von euch würde denn gerne hierbleiben? Da hat keiner die Hand gehoben“, sagte er. „Die waren alle froh, dass wir vor allen Dingen von diesem Ort, an dem wir da waren, in der Nacht von Freitag auf Samstag wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind.“
Merz wollte damit sagen, dass er Deutschland für eines der schönsten Länder der Welt halte. In Brasilien brach aber ein Sturm der Empörung los. Merz hätte in eine Bar gehen, dort tanzen und die lokale Küche probieren sollen, meinte Brasilien-Präsident Lula, „denn dann hätte er gemerkt, dass Berlin ihm nicht einmal zehn Prozent der Qualität bietet, die der Bundesstaat Pará und die Stadt Belém bieten.“
Nun sind die beiden zum Tanzen verabredet …
Klima-Gipfel endet nur mit Mini-Ergebnis
Unterdessen konnten sich die Teilnehmerstaaten bei der Weltklimakonferenz in Brasilien trotz einer mehr als 19-stündigen Verlängerung am Sonntag nicht auf einen verbindlichen Plan für die Abkehr von Öl, Kohle und Gas einigen. Die rund 200 Länder vereinbarten in Belém eine freiwillige Initiative, um den Klimaschutz zu verstärken.
Beschlossen wurde aber, dass reiche Staaten ihre Klimahilfen an ärmere Länder zur Anpassung an die Folgen der Erderhitzung deutlich erhöhen. Konkret ist von einer Verdreifachung bis 2035 die Rede.



