Istanbul – Sie kamen nach Istanbul, um Urlaub zu machen. Jetzt finden die Mutter und ihre beiden Kinder, die mutmaßlich an einer Lebensmittelvergiftung starben, in der Türkei ihre letzte Ruhe.
Çiğdem B. (27) und ihre Kinder Kadir Muhammet (6) und Masal (3) wurden am Samstag Seite an Seite in der westanatolischen Heimatstadt Bolvadin, etwa 450 Kilometer von Istanbul entfernt, beigesetzt.
Çiğdem B. (†27) und ihre Kinder Kadir Muhammet (†6) und Masal (†3). Der Vater Servet B. hatte ebenfalls Vergiftungssymptome und musste intubiert werden
Ortsvorsteher fordert Bestrafung der Schuldigen
Dorfvorsteher Kenan Gencer, zu BILD: „Ich habe gestern Nachmittag davon erfahren. Sie sind enge Verwandte von mir. Nach unseren Informationen aßen sie etwas wie Ofenkartoffeln und Muscheln und wurden vergiftet. Diejenigen, die dieses Essen zubereitet und verkauft haben, sollten bestraft werden.“ Die Familie, die seit Jahren in Hamburg lebt, komme jedes Jahr zum Urlaub in die Türkei.
Noch zwei weitere Hotelgäste erkrankt
Mittlerweile sind auch zwei weitere Hotelgäste aus demselben Hotel mit Verdacht auf Vergiftung in Krankenhäuser eingeliefert worden. Der Hotel-Manager versicherte gegenüber BILD, dass in seinem Haus keine Speisen und nur abgepacktes Wasser angeboten werden.
BILD-Reporter Hamdi Gökbulut vor dem Hotel in Istanbul, in dem die türkischstämmige Familie aus Hamburg abgestiegen war
Leichen nebeneinander bestattet
Bei der Beerdigung der Mutter und ihrer beiden Kinder nahmen, wie CNNTürk berichtet, am traditionellen Totengebet in der Müslümana-Moschee auch hochrangige örtliche Politiker teil.
Der türkische Sender zitiert einen Onkel. Die Mutter sei nachts in ihrem Hotelzimmer aufgewacht und habe bemerkt, dass ihre Tochter ohne Bewusstsein war. Sie informierten das Hotelpersonal. Krankenwagen kamen und brachten alle vier, auch den Vater, in verschiedene Krankenhäuser.
Der Junge, der dieses Jahr in Hamburg eingeschult wurde, habe noch gelebt, sei aber später im Krankenhaus gestorben. Der Vater musste intubiert werden.

