NRW-CDU-Chef: Wahlsieger Wüst stichelt gegen Merz und Söder

NRW-CDU-Chef: Wahlsieger Wüst stichelt gegen Merz und Söder

Berlin/Düsseldorf – Er ist der Wahlsieger von NRW: Ministerpräsident Hendrik Wüst (50) hat mit seiner CDU die Kommunalwahl gewonnen – und stichelte am Tag nach dem Triumph Richtung Kanzleramt und CSU!

Bei seinem 10-Minuten-Dankes-Auftritt am Montag betonte Wüst u.a.: Das AfD-Ergebnis in NRW (14,5 Prozent) liege „nicht nur zehn Prozent unter dem Bundesschnitt“ (25 Prozent). Die AfD habe auch zwei Prozentpunkte verloren im Vergleich zur Bundestagswahl im Februar. Und das, obwohl sie im gleichen Zeitraum im Bund fünf Prozent zugelegt habe. Außerdem betonte Wüst: „Erfolge der AfD sind nicht unumkehrbar.“

Ein Seitenhieb gegen Kanzler Friedrich Merz (69, CDU). Denn im Bund hat die AfD seit der Wahl drei bis vier Punkte zugelegt.

Mehr noch: Die AfD sei „in keiner Kommune“ in NRW stärkste Kraft geworden. Das zeige einmal mehr: Die CDU in NRW sei das „Kraftzentrum der Union“ und der „Schrittmacher“ für „starke Wahlergebnisse in ganz Deutschland“. Subtext: CDU-Chef Merz und CSU-Chef Markus Söder (58) brauchen ihn, Wüst – und seinen ausgewogenen Kurs – wenn sie die AfD wieder kleiner bekommen und mit der Union in Deutschland Erfolg haben wollen.

Weiter erklärte Wüst: Schon bei der Bundestagswahl habe die NRW-CDU über dem bundesweiten Ergebnis gelegen. Seither – auch diesen Hinweis konnte sich Wüst nicht verkneifen – stelle NRW auch die „größte Landesgruppe“ innerhalb der Union im Bundestag.

Tatsächlich hatte die CDU-NRW zum Ärger des statusbewussten CSU-Chefs Markus Söder – damit im Februar die CSU-Landesgruppe abgelöst.

Schließlich lobte Wüst das Ergebnis als „keine Selbstverständlichkeit“. Schließlich liege die CDU „deutlich über dem Bundestrend“. Das sei „eine riesige Leistung“.

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Und CDU-Chef Merz? Der hatte im Vorfeld der Wahl angekündigt, er wolle sich die Ergebnisse „in aller Ruhe anschauen“ und dann „daraus Konsequenzen ziehen im Hinblick auf die Art, wie wir Wahlkämpfe führen; im Hinblick darauf, wie wir Themen behandeln; im Hinblick darauf, wie wir die Auseinandersetzung mit Wettbewerbern aufnehmen“.
Doch davon war nach dem 33-Prozent-Sieg in NRW keine Rede mehr, nach BILD-Informationen auch nicht im Parteipräsidium, das Montagfrüh tagte.

Stattdessen pries Merz bei X die CDU danach als „klar stärkste Kraft“ und „Kommunalpartei Nr. 1“.

Und Vize-Regierungssprecher Steffen Meyer sekundierte: Das Wahlergebnis habe „für den Alltag der Bundesregierung zunächst keine größeren Auswirkungen“.

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