US-Zeitung deckt auf: Enthüllt! Wie Trump seinen Gaza-Deal durchpeitschte
Am 29. September gaben Israels Premierminister Benjamin Netanjahu (75, l.) und US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus den 20-Punkte-Plan für Frieden in Gaza bekannt
Berlin/Washington – Der Gaza-Krieg zwischen Israel und den palästinensischen Hamas-Terroristen schien wie festgefahren. Doch heute verhandeln Delegationen beider Seiten, unterstützt von den USA und arabischen Staaten, in Ägypten über einen möglichen Frieden in Gaza. Grundlage ist ein 20-Punkte-Plan von US-Präsident Donald Trump (79).
Wie hat Trump die harten Fronten aufgebrochen? Was ist sein Gaza-Geheimnis?
Eine Recherche der „New York Times“ deckt jetzt auf, wie Trump Israelis, arabische Regierungen und die Hamas zusammenbrachte. Bemerkenswert: Die sonst extrem Trump-kritische Zeitung berichtet anerkennend über die Leistung des US-Präsidenten. So sehr, dass Trump selbst den Bericht auf seiner Plattform „Truth Social“ teilte.
Ausgangspunkt war offenbar der Raketen-Angriff Israels auf die Hamas-Führung in Doha, der Hauptstadt von Katar.
Am 9. September hatten israelische Kampfflugzeuge zehn Raketen auf ein Gebäude im Stadtteil Leqtaifiya von Doha abgefeuert. Ihr Ziel: die führenden Köpfe der Hamas, darunter Chalil al-Hajja (64), Mitglied des Hamas-Politbüros. Al-Hajja überlebte, doch sein Sohn starb.
In Tel Aviv demonstrierten am Wochenende Hunderttausende für Frieden in Gaza und für die Freilassung der Geiseln
Folgen: Die katarische Führung war außer sich vor Wut – doch sie begann Gespräche mit anderen arabischen Ländern, alle verurteilten Israel. Ebenso verstimmt: US-Präsident Trump – aber er und seine Berater erkannten offenbar die Chance, den international unter Druck stehenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (75) an einen Verhandlungstisch mit den Arabern zu holen.
► Am 20. September präsentierte Mohammed el-Thani (44), der Premierminister von Katar, eine Liste von arabischen Forderungen in Washington. Darunter war das Ende israelischer Kampfhandlungen und ein Stopp von Besetzungen neuer Gebiete. Empfänger: Jared Kushner (44), Trumps Schwiegersohn, und Steve Witkoff (68), Trumps Sonderbeauftragter für den Nahen Osten.
Trump wollte einen Plan für ein Ende des Krieges
► Am 21. September diskutierten Trump und Kushner auf dem Flug zur Gedenkveranstaltung für den ermordeten Aktivisten Charlie Kirk die Forderungen. Trump soll darauf bestanden haben, dass ein Plan für Gaza nicht nur einen Waffenstillstand, sondern einen „Plan für ein Ende des Krieges“ enthalten müsse.
► Am 23. September trafen Trump und Witkoff Vertreter der arabischen Länder am Rande der Sitzung der Vereinten Nationen in New York. Ein erster Deal wurde beraten: Die Hamas sollte ihre Waffen „stilllegen“, Israel sollte sich aus Gaza zurückziehen, alle Geiseln müssten freigelassen werden, Hamas-Kämpfer sollten eine Amnestie erhalten.
► Am 25. September legten Kushner und Witkoff in New York ihren Plan Netanjahu vor, der auf Staatsbesuch in den USA eingetroffen war. Die Verhandlungen dauerten bis zum 28. September. Netanjahu soll extrem misstrauisch über die Erfolgsaussichten gewesen sein. Bis ins Detail rangen beide Seiten über Formulierungen und Wörter. Besonders eine mögliche Eigenstaatlichkeit von Palästinensergebieten soll der israelische Premier für nicht machbar gehalten haben.
Der Höhepunkt der Vorbereitung für die Gaza-Friedensverhandlungen: Israels Premier Benjamin Netanjahu (l,) ruft am 29. September aus dem Weißen Haus den Premierminister von Katar an. US-Präsident Donald Trump hört zu
Der schwierigste Teil: Trump forderte von Netanjahu eine Entschuldigung für den Angriff vom 9. September gegenüber Katar. Eine Woche lang soll Trump Netanjahu gedrängt haben. Er habe Netanjahu sogar vorgehalten, dass auch er selbst sich manchmal entschuldige, wie die „New York Times“ schreibt.
Am 29. September, kurz vor der Bekanntgabe des Friedensplans, rief Netanjahu schließlich aus dem Oval Office im Weißen Haus den katarischen Premier el-Thani an und las eine schriftliche Erklärung vor. Ein Foto des Weißen Hauses dokumentiert den Anruf.
Danach ging es vor die Presse: Trump verkündete, dass Israel und zahlreiche arabische und muslimische Staaten seinem Plan zugestimmt hatten.
Haben Sie eine Meinung zu diesem Artikel? Hier können Sie uns schreiben.
Haben Sie Fehler entdeckt? Dann weisen Sie uns gern darauf hin.