Rund 300.000 Menschen haben im Kessel von Faschir ausgeharrt, unter ihnen vor allem Alte, Frauen und Kinder. Nun, nach eineinhalb Jahren erbitterten Kämpfen, ist die Schlacht entschieden: Sudans Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan hat den Rückzug der Armee aus Faschir bestätigt.
»Wir haben den Abzug der Armee aus Faschir an einen sicheren Ort vereinbart«, sagte der De-facto-Herrscher des Landes in einer im sudanesischen Fernsehen übertragenen Rede am Montag. Die Armee werde »Rache nehmen« und kämpfen, »bis dieses Land gereinigt ist«, betonte al-Burhan.
Im Sudan liefern sich zwei Konfliktparteien einen brutalen Bürgerkrieg:
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Die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan
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und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo; letztere sind als »reitende Teufel« im Volksmund bekannt.
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Der Norden und der Osten des Landes sind weitestgehend unter der Kontrolle der Militärregierung.
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Die RSF kontrolliert große Gebiete des Südens und fast die komplette Region Darfur.
Am Sonntag hatte die RSF-Miliz die Einnahme von Faschir verkündet, in der die Menschen ohne Zugang zu humanitärer Hilfe festsitzen. Ein örtliches Widerstandskomitee erklärte, RSF-Kämpfer hätten bei ihrem Einmarsch zahlreiche Gräueltaten begangen. Seit Sonntag hätten unschuldige Zivilisten »die schlimmsten Formen von Gewalt und ethnischer Säuberung« erlitten, hieß es weiter. Uno-Generalsekretär António Guterres sprach von einer »schrecklichen Eskalation des Konflikts« im Sudan.


