Das US-Justizministerium erklärte am Mittwoch, dass man noch »einige Wochen« für die Veröffentlichung aller Jeffrey-Epstein-Akten benötigen werde. Der US-Kongress hatte als deadline für die Veröffentlichung aller Unterlagen den 19. Dezember 2025 bestimmt.
Der Mitteilung zufolge haben die Staatsanwaltschaft und das FBI mehr als eine Million weitere Dokumente gefunden, die für den Fall relevant sein könnten. Das Justizministerium betonte, dass dessen Anwälte »rund um die Uhr« daran arbeiteten, die Dokumente zu prüfen und die gesetzlich vorgeschriebenen Schwärzungen vorzunehmen.
Diese waren im November fast einstimmig vom Kongress verabschiedet worden. »Wir werden die Dokumente so schnell wie möglich freigeben«, heißt es in der Mitteilung. Bereits im März dieses Jahres hatte US-Justizministerin Pam Bondi dem US-Sender Fox News gegenüber davon gesprochen, dass ihr schon »eine LKW-Ladung voller Beweise« überstellt worden sei, nachdem sie angeordnet habe, »die Epstein-Unterlagen komplett und vollständig in ihr Büro zu schaffen«.
Hinweise zu Trump und Ex-Prinz Andrew
Das Justizministerium hatte die ersten Unterlagen zum Fall Epstein erst einen Tag vor dem Stichtag am vergangenen Freitag öffentlich gemacht. Weitere Dokumente wurden am Wochenende und am Dienstag veröffentlicht. Darunter eine Notiz eines Bundesstaatsanwalts vom Januar 2020, aus der hervorgeht, dass Trump häufiger als bisher bekannt mit dem Privatflugzeug des Finanziers geflogen ist, sowie E-Mails zwischen Maxwell und einer Person, die mit dem Initial »A« unterschreibt, ein Hinweis auf den ehemaligen britischen Prinzen Andrew.
Das Ministerium hat keine Angaben dazu gemacht, wann weitere Akten veröffentlicht werden könnten. Auch, wann man von den neuen Dokumenten erfahren hat, blieb zunächst unklar.
Ein Dutzend US-Senatoren fordert die Aufsichtsbehörde des Justizministeriums indes auf, die Verzögerung zu untersuchen. Sie möchten unter anderem wissen, warum das Ministerium nicht alle Unterlagen zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein vor Ablauf der Frist veröffentlicht hat. Die Opfer hätten »ein Recht auf vollständige Offenlegung« und die »Gewissheit« einer unabhängigen Prüfung.
Der republikanische Abgeordnete Thomas Massie aus Kentucky, Mitinitiator des Transparenzgesetzes, schrieb am Mittwoch auf X: »Das Justizministerium hat mit illegalen Schwärzungen und der Nichteinhaltung der Frist gegen das Gesetz verstoßen.«



