US-Strategie: Dieses Trump-Papier wird die ganze Welt verändern

US-Strategie: Dieses Trump-Papier wird die ganze Welt verändern

Neue Außenpolitik-Strategie: Dieses Trump-Papier wird die ganze Welt verändern

USA wollen nicht mehr Weltpolizist sein ++ Abrechnung mit Europa ++ CDU spricht von „Weckruf“

Sorgt für Alarmstimmung in der EU: US-Präsident Donald Trump (79)

Sorgt für Alarmstimmung in der EU: US-Präsident Donald Trump (79)

Berlin/Washington – Dieses 33-seitige Dokument markiert den Beginn einer neuen Ära der Weltpolitik: Die USA wollen Grundpfeiler ihrer Außenpolitik kippen, stellen neue Ziele auf und machen dramatische Ansagen an ihre Verbündeten und Feinde. Das geht aus der neuen „Nationalen Sicherheitsstrategie“ hervor, die das Weiße Haus in der Nacht auf Freitag veröffentlicht hat.

Darin erklärt US-Präsident Donald Trump, welche Ziele die wichtigste Wirtschafts- und Militärmacht der Welt ab jetzt verfolgt – und wie seine Regierung sie erreichen will.

BILD dokumentiert, wie Trumps USA jetzt die Welt verändern wollen.

Was ist Hauptziel der USA?

Selbstbewusst heißt es im Strategiepapier: Sie möchten „das stärkste, reichste, mächtigste und erfolgreichste Land der Welt für die kommenden Jahrzehnte bleiben“.

Was ändert sich?

Die USA wollen kein Weltpolizist mehr sein. Die „dauerhafte amerikanische Dominanz über die gesamte Welt“ wird abgelehnt. Verbündete sollen nicht länger „Kosten ihrer Verteidigung auf das amerikanische Volk abwälzen“. Amerika hat kein Interesse an Konflikten, die für die eigenen Interessen keine Bedeutung haben. Die USA wollen sich nur einmischen, wenn es sie selbst direkt betrifft: „Der Zweck der Außenpolitik ist der Schutz zentraler nationaler Interessen.“

In der neuen Strategie finden sich auch Trumps altbekannte Ziele: Die USA möchten u. a. die „Ära der Massenmigration“ beenden, Handelsbeziehungen neu justieren (u. a. durch Zölle) und weniger für die Sicherheit anderer Länder bezahlen.

Das Deckblatt des Dokuments, hinter dem sich die „Nationale Sicherheitsstrategie“ der USA verbirgt

Das Deckblatt des Dokuments, hinter dem sich die „Nationale Sicherheitsstrategie“ der USA verbirgt

Werden die USA sich jetzt aus allen Konflikten zurückziehen?

Nein. „Für ein Land mit so zahlreichen und vielfältigen Interessen wie den unseren“ sei dies „nicht möglich“, heißt es. Aber: Die Hürden für eine US-Einmischung sollen steigen. Kriege wie im Irak oder Afghanistan sollen sich nicht wiederholen: Die USA möchten Ländern keine „demokratischen oder sonstigen gesellschaftlichen Veränderungen aufzwingen, die stark von ihren Traditionen und ihrer Geschichte abweichen“.

Was bedeutet die Strategie für Europa?

Die EU soll geschwächt, die Mitgliedsstaaten nationalistischer werden. Das ist das erklärte Ziel der USA. Die Amerikaner werfen der EU und bestimmten Regierungen vor, ihre Länder zu zerstören. Gehe es so weiter, würden die USA einige EU-Länder nicht mehr als Verbündete betrachten. Jetzt möchte Washington Europa politisch umbauen und den „Widerstand“ gegen die EU fördern. Damit sind mutmaßlich Rechtsaußen-Parteien wie die AfD gemeint.

Auffällig: Die EU wird von Trump heftig kritisiert, Peking und Moskau jedoch nicht. Dies war in seiner ersten Amtszeit noch anders.

Was sagen deutsche Experten und Politiker?

CDU-Außenpolitiker Johannes Volkmann (28) betrachtet das Dokument als „Weckruf, dass wir Europäer dringend in unsere gemeinsame Verteidigung investieren müssen, um unabhängiger zu werden“. Er zu BILD: Unsere Sicherheit würden wir „nur aus eigener Kraft schützen können“.

Außenpolitik-Experte Benedikt Franke (44), CEO der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), sagte BILD: „Die Ablehnung der Europäischen Union ist deutlicher als je zuvor.“ Er fühlt sich an die Anti-EU-Rede von US-Vizepräsident JD Vance (41) bei der MSC im Februar erinnert. „Egal, wie man das Dokument liest, muss klar sein, dass wir als Deutschland und als EU noch viel härter arbeiten müssen, um unsere strukturellen Schwächen endlich richtig anzugehen und unsere Vorteile auszunutzen und auszubauen.“

War Vize-Präsident JD Vance (41) die treibende Kraft hinter dem Strategie-Papier?

War Vize-Präsident JD Vance (41) die treibende Kraft hinter dem Strategie-Papier?

Was bedeutet das für den Ukraine-Krieg?

Die USA möchten den Ukraine-Krieg schnellstmöglich beenden, das Land solle nach dem Krieg „als lebensfähiger Staat fortbestehen“. Dann müsse das „Risiko eines Konflikts zwischen Russland und europäischen Staaten“ reduziert werden. Obwohl die USA auf Kritik an Moskau verzichten, heißt es im Papier auch: Kein Gegner solle „Europa dominieren“.

Welche Rolle spielt China?

Trump möchte Chinas wirtschaftlichen und militärischen Einfluss zurückdrängen. Peking soll von einem Angriff auf Taiwan „abgeschreckt“ werden. Anders als bei der EU erwähnt das Papier jedoch keine ideologischen Unterschiede zu China – obwohl das Land eine kommunistische Diktatur ist. Dennoch ist im Dokument mehrfach von der militärischen Dominanz Amerikas die Rede, die feindliche Akteure von bestimmten Schritten abhalten soll. Gemeint: China.

Haben Sie eine Meinung zu diesem Artikel? Hier können Sie uns schreiben.

Haben Sie Fehler entdeckt? Dann weisen Sie uns gern darauf hin.

Weiterlesen

Weitere Nachrichten