Die US-Regierung hat den erschossenen Charlie Kirk mit einem Regierungsjet und hochrangiger Begleitung in dessen Heimatbundesstaat Arizona überführt. Vizepräsident JD Vance berichtet von seiner ersten Begegnung mit Kirk.

Sarg von Charlie Kirk beim Ausladen aus der Air Force Two in Phoenix, Arizona
Foto: Thomas Machowicz / REUTERS
Die US-Regierung lässt dem bei einem Attentat in Utah erschossenen rechten Aktivisten Charlie Kirk nach seinem Tod hohe offizielle Ehren zukommen. Kirks Leichnam wurde am Donnerstagabend (Ortszeit) mit einem Flug in der Regierungsmaschine Air Force Two aus Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah nach Phoenix in Arizona überführt. Dort hatte Kirk mit seiner Familie gelebt.
US-Vizepräsident JD Vance und seine Ehefrau, Second Lady Usha Vance, begleiteten Kirks Ehefrau Erika auf dem Flug. Bei der Ankunft in Phoenix trugen die beiden Frauen Sonnenbrillen, Usha Vance hielt die Hand der Witwe. Vizepräsident Vance hatte bereits vor dem Abflug dabei geholfen, den Sarg zu tragen.

Kirks Ehefrau Erika (l.) mit Second Lady Usha Vance und Vizepräsident JD Vance nach der Landung in Phoenix, Arizona
Foto: Ross D. Franklin / AP
US-Präsident Donald Trump teilte derweil aus Washington mit, dass er voraussichtlich zur Beerdigung kommen werde. Details über die Veranstaltung sind bislang allerdings nicht bekannt.
Kirk war am Mittwoch bei einem Auftritt an der Utah Valley University in Orem, etwa 60 Kilometer südlich von Salt Lake City, erschossen worden. Seitdem fahnden die Ermittlungsbehörden mit Hochdruck nach einem Verdächtigen, der den Schuss offenbar von einem nahen Gebäudedach abgefeuert hatte und dann geflüchtet war.
Vance auf X: »Jetzt ist Charlie im Himmel«
Vance hatte bereits am Mittwochabend (Ortszeit) in einem emotionalen Beitrag auf X Abschied von Kirk genommen. Darin berichtete Vance, wie Kirk erstmals im Jahr 2017 nach einem Auftritt Vances beim Fox-News-Moderator Tucker Carlson Kontakt zu ihm aufgenommen und ihn für den Auftritt gelobt habe. »Und dieser Moment der Freundlichkeit war der Beginn einer Freundschaft, die bis heute andauert«, so Vance.
Kirk sei zudem der Erste gewesen, den er über seine Senatskandidatur im Jahr 2021 informiert habe, berichtete Vance. Auch habe Kirk ihn bei seiner Nominierung als Vizepräsident unterstützt. »Er hat uns nicht nur dabei geholfen, 2024 zu gewinnen, sondern auch dabei, die gesamte Regierung zu besetzen«, so Vance.
Das Attentat auf Kirk ist damit bereits jetzt extrem politisch aufgeladen. Kirk galt als enger Vertrauter von US-Präsident Donald Trump und prominenter Vertreter von dessen »Make America Great Again«-Bewegung (MAGA). Er war zudem Gründer und Vorsitzender der rechten Organisation Turning Point USA.
Nach ersten Berichten über eine schwere Verletzung Kirks durch einen Schuss auf der Veranstaltung hatte Trump die Meldung vom Tod Kirks schließlich selbst verkündet und die »radikale Linke« für die Tat verantwortlich gemacht: Diese habe jahrelang »wunderbare Amerikaner wie Charlie« mit Nazis und Massenmördern verglichen. »Diese Art der Rhetorik ist direkt verantwortlich für den Terrorismus, den wir heute in unserem Land sehen«, behauptete Trump.
US-Außenministerium droht Ausländern
Das US-Außenministerium drohte unterdessen Ausländern mit Konsequenzen, sollten sie im Internet Gewalt rechtfertigen. US-Vizeaußenminister Christopher Landau schrieb auf der Plattform X, ohne Kirks Namen zu nennen: »Angesichts des schrecklichen Mordes an einer führenden politischen Persönlichkeit gestern möchte ich betonen, dass Ausländer, die Gewalt und Hass verherrlichen, in unserem Land keine willkommenen Besucher sind.«
Er habe Konsularvertreter angewiesen, Maßnahmen zu ergreifen, schrieb Landau weiter, ohne Details zu nennen. Landau rief in seinem Post dazu auf, ihm Kommentare von Ausländern zu melden, damit das Außenministerium »das amerikanische Volk schützen kann«. Beispiele oder Beweise für mutmaßliche Aktionen von Ausländern lieferte er nicht.