Arthur Cohn ist tot: Der Filmproduzent und sechsfache Oscar-Gewinner ist am Freitag im Alter von 98 Jahren in Jerusalem gestorben. Das bestätigte seine Familie in einer Todesanzeige, die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt. Wo und wann Abschied genommen wird, steht ebenfalls fest: Die Beerdigung soll am Samstagabend in Jerusalem stattfinden, im engsten Kreis von Familie und Freunden. Die Zeremonie soll laut Bild-Informationen live übertragen werden. Aus Basel stammend und in der Welt des Kinos zu Hause, hinterlässt Arthur ein Werk, das über Jahrzehnte die internationale Filmlandschaft geprägt hat.
Der Produzent verantwortete sechs Oscars – darunter die Auszeichnung für „Ein Tag im September“, Kevin Macdonalds Dokumentarfilm über die Geiselnahme im Olympiadorf von München 1972. Für Arthur war das Kino Lebensaufgabe und Haltung zugleich. Seine Filme suchten oft die Nähe zum echten Leben, zu historischen Erfahrungen, zu menschlichen Schicksalen. Am 11. Februar 2019 ehrte ihn die Stiftung Cinema for Peace in Berlin für sein Lebenswerk. Die Mischung aus künstlerischer Konsequenz und internationaler Ausrichtung machte den Basler zu einer Brücke zwischen Europa und Hollywood. Weitere Details zum Ablauf seiner Bestattung in Jerusalem wurden zunächst nicht veröffentlicht.
Arthur wurde in Basel geboren und entstammte einer prominenten jüdischen Familie. Die Prägung seiner Jugend- und Kriegsjahre begleitete ihn durch sein Schaffen, Weggefährten beschrieben ihn als jemanden, der Professionalität mit Wärme verband. Freunde erzählten, dass er bei Begegnungen gern über die Anfänge seiner Leidenschaft für das Kino sprach und wie Geschichten für ihn erst durch die Menschen dahinter zum Leben erwachen. Trotz internationaler Auszeichnungen blieb der Produzent in Gesprächen zugänglich und neugierig. Familie und enge Vertraute standen für ihn im Mittelpunkt. Diese Konstanz im Privaten trug ihn, wenn er monatelang an Schnitträumen, Drehorten und Festivals unterwegs war.



