Kapitän nach Fehlstart genervt
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Der Frust von Nadiem Amiri über die zweite Heimpleite des FSV Mainz 05 in der noch jungen Bundesliga-Saison mündete in eine Wutrede des Nationalspielers. „Brutal. Es war sehr, sehr ernüchternd. Ich bin sehr down“, sagte der 28-Jährige beim Streamingdienst „DAZN“ nach dem 0:1 gegen RB Leipzig und legte nach: „Die Geilheit auf Tore fehlt uns. Und das ist, was mich nervt.“
Die Mainzer haben mit nur einem Punkt aus drei Spielen einen Fehlstart hingelegt, der Amiri zu denken gibt. „Vielleicht müssen wir mal Abläufe trainieren, Aktionen zur Box“, sagte der Mittelfeldspieler. Bislang gelang den Rheinhessen erst ein Treffe, und der auch nur per Elfmeter beim 1:1 in Wolfsburg. „Es fehlt der letzte Pass, das Spielverständnis“, bemängelte Amiri.
Zudem haben die Mainzer nach dem Abgang von Jonathan Burkardt zu Eintracht Frankfurt derzeit keinen Knipser in ihren Reihen. Burkardt hatte in der vergangenen Bundesliga-Saison immerhin 18 Mal für die Rheinhessen getroffen. „Wir dominieren das Spiel in der zweiten Halbzeit, aber gefühlt will keiner das Tor machen“, kritisierte Amiri die momentane Offensivschwäche des Conference-League-Teilnehmers.
Mainz-Trainer Henriksen gesteht: Habe noch nie so früh gewechselt
Bei der Mainzer Niederlage gegen Leipzig hatte auch Routinier Stefan Bell einen schlechten Tag erwischt. Bereits nach einer Viertelstunde wurde der 34 Jahre alte Verteidiger ausgewechselt. Das ist auch für dessen Trainer ein Novum. „Ich habe in meiner ganzen Karriere noch nie einen Spieler nach 15 Minuten rausgenommen. Aber er war so nahe an einer Roten Karte, deshalb musste ich das machen. Das weiß er auch“, erklärte Coach Bo Henriksen die frühe Auswechslung und fügte hinzu: „Das ist Leben, das ist Fußball.“
Bell hatte im Duell mit den Sachsen erhebliche Schnelligkeitsnachteile und wurde bereits nach sechs Minuten verwarnt. Nach einem weiteren gelb-würdigen Foul des Innenverteidigers, bei dem es Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen) zum Glück für die Mainzer bei einer eindringlichen Ermahnung beließ, reagierte Henriksen und holte Bell in der 15. Minute vom Feld. Dessen Part übernahm Andreas Hanche-Olsen, der seine Sache ordentlich machte.