Trainer äußert sich über Reservisten
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Chelsea-Trainer Enzo Maresca hat sich über die Situation von Raheem Sterling (30) und Axel Disasi (27) geäußert, die abseits des Profi-Kaders trainieren müssen und laut der „Times“ nicht mit ihren Teamkollegen essen dürfen. Beide spielen in den Plänen von Maresca keine Rolle – Sterling verdient bis 2027 pro Saison 19,6 Millionen Euro und Disasi bis 2029 4,8 Mio. Euro.
Der Trainer sagte, angesprochen auf die kostspieligen Reservisten: „Mein Vater ist 75 Jahre alt und arbeitet seit 50 Jahren als Fischer, von zwei Uhr nachts bis zehn Uhr morgens. Das ist ein hartes Leben, nicht wie das eines Fußballers, so wie sie arbeiten.“ 2022 kam Sterling für 56,2 Mio. Euro von Man City und 2023 holte man Disasi für 45 Mio. Euro von der AS Monaco. Beide liefen in der Vorsaison per Leihe für Arsenal bzw. Aston Villa auf – im Sommer sollten sie sich neue Klubs suchen.
„Ich war als Spieler in Raheems und Axels Situation und weiß ganz genau, dass das kein gutes Gefühl ist, denn als Spieler will man trainieren und spielen“, so Maresca. Der Italiener tat das u.a. für den FC Sevilla, Juventus, West Brom und Olympiakos. Chelsea steht im Austausch mit der Spielergewerkschaft PFA, die sicherstellen will, dass Sterling und Disasi trotz ihrer Reservistenrolle die Möglichkeit haben, unter optimalen Bedingungen zu trainieren.
„Ich weiß, dass der Verein ihnen die Möglichkeit gibt, auf die richtige Art und Weise zu arbeiten, und das ist das Einzige, was ich dazu sagen kann“, meinte Maresca. Zuletzt postete Sterling in den Sozialen Medien einen Beitrag, der zeigte, dass er um 20:21 Uhr abends allein trainieren sollte – eine unbeliebte Uhrzeit bei Profis. Sterling nahm es mit Humor und garnierte seinen Post mit ironischen Emojis. Maresca sieht darin keine Schikane, sondern sagt: „Das gibt es nicht nur bei Chelsea, sondern bei jedem Verein auf der Welt, das kann ich Ihnen versprechen. In Italien, Spanien, England, Frankreich, den USA, Brasilien, bei jedem Verein auf der Welt.“
Spieler aus dem Kader auszuschließen könnte als „missbräuchliches Verhalten” bewertet werden. In solchen Fällen kann der Fußballer den Vertrag unter Berufung auf „triftige Gründe” kündigen. Das dürfte vor allem bei Sterling wohl kaum von Interesse sein.
„Wenn aus irgendeinem Grund der Spieler und der Verein keine Lösung finden, gibt man dem Spieler alle Mittel, um zu trainieren und alles zu tun, aber wenn man nicht im Kader ist, ist man nicht im Kader“, so Maresca. Sowohl Sterling als auch Disasi werden im Jahr 2025 nicht mehr zum Einsatz kommen – die nächste Chance auf Spielzeit auf höchstem Niveau wird sich dem Duo ab dem 1. Januar bieten, wenn das Winter-Transferfenster öffnet.