Doppelpack Nmecha: BVB schlägt Kopenhagen – Bayer 04 gerät gegen PSG unter die Räder

Doppelpack Nmecha: BVB schlägt Kopenhagen – Bayer 04 gerät gegen PSG unter die Räder

Neun Tore in Leverkusen 

Champions League: BVB schlägt Kopenhagen – Bayer Leverkusen geht gegen PSG unter

©IMAGO

Borussia Dortmund hat die Niederlage im Bundesliga-Klassiker dank Felix Nmecha hinter sich gelassen und seine starke Bilanz in der Champions League gewahrt. Das Team von Trainer Niko Kovac siegte am Abend dank eines starken Endspurts klar mit 4:2 (1:1) beim FC Kopenhagen um Ex-BVB-Profi Youssoufa Moukoko und steht nach drei Spieltagen bei sieben Punkten. Andere Gefühlswelten erlebte Bayer Leverkusen beim Heimspiel gegen Titelverteidiger Paris Saint-Germain. Die Werkself geriet mit 2:7 (1:4) unter die Räder und hatte zu keinem Zeitpunkt des Spiels eine Chance.

Vor 35.058 Zuschauern erzielten Doppeltorschütze Nmecha (20./76. Minute), Ramy Bensebaini (61./Foulelfmeter) sowie Fábio Silva (87.) die Treffer für den BVB, der drei Tage nach dem 1:2 beim FC Bayern eine ordentliche Leistung zeigte. Ein Eigentor von Waldemar Anton (33.) brachte Borussia Dortmund nur kurzzeitig ins Wanken. Viktor Dadasons Treffer (90.+1) für die Dänen fiel, als die Partie bereits entschieden war.

Nach einem 4:4 bei Juventus Turin sowie einem 4:1 gegen Athletic Bilbao nimmt Dortmund Kurs auf die so wichtige Top-8-Platzierung, mit der man sich im neuen Modus eine zusätzliche K.o.-Runde im Frühjahr sparen kann. Kovac reagierte drei Tage nach der 1:2-Niederlage beim FC Bayern mit fünf Veränderungen. Die zuletzt häufig als Joker eingesetzten Julian Brandt und Jobe Bellingham erhielten von Anfang an eine Chance. Kovac lobte das Duo und berichtete bei „DAZN“ von seinen Worten, die er an den 20 Jahre jungen Bellingham gerichtet hatte: „Du spielst heute, weil du das kannst und weil ich das vollste Vertrauen in Dich habe.“

Tatsächlich brachte sich Bellingham früh gewinnbringend ins BVB-Spiel ein. Nach Zuspiel von Serhou Guirassy legte der Engländer fein auf Nmecha ab, der wuchtig per Traumtor zur frühen Dortmunder Führung vollendete. Sehr zur Freude der Gästefans, die trotz des Boykotts von mehreren Ultra-Gruppen zahlreich in Dänemarks Hauptstadt vertreten waren.

Obwohl die Dänen dank Viktor Claesson früh (6.) die erste Chance hatten, gab Dortmund in dem EM-Stadion, das 2021 der Schauplatz des dramatischen Herzstillstandes von Christian Eriksen gewesen war, zunächst den Ton an. Die Achse um Bellingham und Nmecha kontrollierte das Zentrum, in welchem die Gastgeber den verletzungsbedingt fehlenden Ex-Dortmunder Thomas Delaney schmerzlich vermissten.

Doch da der BVB ein frühes zweites Tor verpasste, kippte das Spiel nach etwa einer halben Stunde. In zentraler Rolle für Kopenhagen: Moukoko, der von 2016 bis diesen Sommer für Dortmund spielte und einst als Wunderkind gehandelt wurde. Der 20 Jahre alte Stürmer erhielt von Jacob Neestrup das Vertrauen für die Partie gegen seinen Ex-Klub – und Moukoko enttäuschte nicht.

Beim Ausgleich, der als Anton-Eigentor gewertet wurde, hatte der Ex-Dortmunder zuvor geschossen. Auch abseits des Treffers war Moukoko aktiv und umtriebig, mit seinen Abschlüssen prüfte er auch den souveränen Dortmunder Keeper Gregor Kobel. Das Remis zur Halbzeit war leistungsgerecht, Moukoko der auffälligste Akteur der ersten 45 Minuten.

Nach dem Wechsel hätte der jüngste deutsche WM-Spieler dann sogar zum Torschützen werden können, doch Bensebaini kam mit seinem Tackling rechtzeitig. Wenige Minuten später übernahm der Algerier dann auch vorne Verantwortung: Nachdem Guirassy im Strafraum am Trikot gezogen wurde, schnappte sich Bensebaini den Ball und verwandelte eiskalt zur erneuten Führung.

Danach wurde Kopenhagen offensiver – und das Spiel hektischer. Moukoko kam an der Strafraumgrenze zu Fall, doch einen Elfmeter gab es zum Unmut der Fans des dänischen Meisters nicht. Als Nmecha wenig später zum zweiten Mal traf, war die Partie entschieden. Am Ende ging es Schlag auf Schlag: Neuzugang Silva traf für entfesselte Dortmunder zum 4:1, Dadason verkürzte noch einmal. Dann war Schluss.

Bayer Leverkusen gerät gegen PSG unter die Räder

Neun Tore, zwei Platzverweise und zwei Elfmeter – in einem wilden und spektakulären Spiel hat Bayer Leverkusen unter Trainer Kasper Hjulmand die erste Niederlage kassiert und ist dabei deutlich unter die Räder gekommen. Am dritten Spieltag der Champions-League-Ligaphase unterlag die Werkself Titelverteidiger Paris Saint-Germain klar mit 2:7 (1:4).

Vor 30.210 Zuschauern im ausverkauften Leverkusener Stadion trafen Willian Pacho (7.), Désiré Doué (41./45.+3), Khvicha Kvaratskhelia (44.), Nuno Mendes (50.), Ousmane Dembélé (66.) und Vitinha (90.) für PSG. Aleix García (37.) hatte durch einen verwandelten Elfmeter zwischenzeitlich den Ausgleich für die Werkself erzielt und in der zweiten Hälfte (54.) mit einem weiteren Treffer verkürzt.

Nach zwei Unentschieden aus den ersten beiden Partien steht Bayer 04 nach drei Spieltagen in der Champions League weiter bei nur zwei Punkten und gerät zunehmend unter Druck, während PSG zumindest vorübergehend die Tabellenführung in der Königsklasse übernimmt. Vor der Partie hatte Hjulmand den Gegner als „vielleicht beste Mannschaft der Welt“ bezeichnet.

Zunächst brauchte es für das Team von Luis Enrique, das von seinen Anhängern mit einer blau-weiß-roten Choreographie empfangen wurde, aber nur einen Standard für die frühe Führung: Nach sieben Minuten verwertete Ex-Frankfurter Pancho eine Ecke mühelos per Kopf ins linke Eck. Trotz des unglücklichen Starts zeigte sich die Werkself mutig, lief aber zunächst vor allem hinterher und wartete auf Kontersituationen. Die Chance zum Ausgleich bot sich in der 24. Minute: Nach einem Handspiel von lIlya Zabarny im Zweikampf mit Claudio Echeverri im Strafraum gab es Elfmeter. Doch der zuletzt so torgefährliche Alejandro Grimaldo scheiterte am rechten Pfosten.

Die Werkself fand trotz dieses Rückschlags immer besser ins Spiel, wurde aber jäh gestoppt: Kapitän Robert Andrich traf Doué unglücklich am Kopf, sah zunächst Gelb und flog nach VAR-Überprüfung mit Rot vom Platz (31.). Doch die Überzahl der Gäste hielt nur kurz, denn bei PSG sah Zabaryani nur fünf Minuten später für eine Notbremse Rot (37.).

Den fälligen Elfmeter verwandelte García souverän in die rechte untere Ecke – aus Unterzahl und Rückstand wurde der Ausgleich und ein Zehn-gegen-Zehn. Doch das Spiel blieb turbulent und Paris antworte eiskalt. Innerhalb von nur sieben Minuten legte der Titelverteidiger drei Treffer nach und zeigte dabei seine Extraklasse.

Nach der Pause setzten die Gäste ihr starkes Spiel fort: Nach einem präzisen Steckpass von Vitinha traf der aufgerückte Mendes ins kurze Eck und bejubelte den fünften PSG-Treffer. Leverkusen und allen voran García zeigten sich jedoch ungebrochen: Aus rund 25 Metern hämmerte der Spanier den Ball fast aus dem Stand perfekt ins rechte Kreuzeck und verkürzte auf 2:5.

Doch spätestens der nächste Treffer zog den kämpferischen Leverkusenern dann endgültig den Stecker: Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung traf Weltfußballer und Ex-Dortmunder Dembélé bei seinem Comeback nach rund sechs Wochen Verletzung zum achten Tor der Partie. Danach ebbte das Offensivfeuerwerk merklich ab, doch kurz vor Schluss setzte PSG noch den Schlusspunkt zum 2:7.

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