War bei Bayern gegen Wechsel
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Karl-Heinz Rummenigge hat nochmals Einblicke in den Poker des FC Bayern um Nick Woltemade gegeben. Der Aufsichtsrat sprach sich intern gegen einen Multimillionen-Transfer des Stürmers aus, wie er im „Bayerischen Rundfunk“ erzählte: „Ich habe gesagt: Wir kommen in Größenordnungen rein, die finde ich nicht mehr akzeptabel. Wir sollten nicht alle Forderungen erfüllen.“
Rummenigge sei mit diesen Worten unter anderem zu Uli Hoeneß, Herbert Hainer, Max Eberl und Jan-Christian Dreesen gegangen, wie er in „Blickpunkt Sport“ berichtete. Anschließend sei Woltemade für „noch mehr Geld nach England“ gegangen. „Ich kann denen in Stuttgart nur gratulieren, dass sie einen – ich sage jetzt mal in Anführungszeichen – Idioten gefunden haben, der so viel Geld bezahlt hat, weil das hätten wir in München gesichert nicht gemacht“, sagte der 70-Jährige über den Transfer Woltemades zu Newcastle United.
Für den deutschen Nationalspieler soll der VfB als Basisablöse 75 Millionen Euro kassiert haben – ein Rekordverkauf für die Schwaben. Die Bayern waren dagegen dem Vernehmen nach bereit, 55 Mio. sofort plus 5 Mio. Euro in Boni zu zahlen, was Stuttgart aber zu wenig war.
Rummenigge warnte in diesem Zusammenhang vor immer höheren Summen im Profifußball. Er warb darum, dass der Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA einen gemeinsamen Dialog organisieren. „Sie sind verantwortlich für die ganzen Transferthemen. Wir können nicht jedes Jahr immer höher, immer weiter, immer schneller. Die Gehälter und Ablösesummen steigen rasant. In dem Stile kannst du nicht weiterarbeiten.“
Neben Woltemade bekamen die Münchner auch Florian Wirtz nicht. „Bei Florian tut es uns eigentlich ein bisschen leid, weil er ist ein toller Spieler und ich glaube, er hätte auch zu uns perfekt gepasst“, fügte Rummenigge an. Der Nationalspieler wechselte von Bayer Leverkusen stattdessen für mindestens 125 Mio. Euro zum FC Liverpool.