Zitat von Buuge
Die N11 ist halt ein Spiegelbild der dt. Gesellschaft
Man denkt, man gehört noch zu den besten, aber in Wirklichkeit wird man links und rechts abgehängt.
Dass man als Bevölkerungsreichstes Land in Europa und Mitgliedstärkster Verband der Welt in den letzten 10 Jahren so abgestürzt ist, ist einfach nur Wahnsinn.
Ganz so dramatisch sehe ich es nicht. Bei der EM sind wir gegen den späteren Sieger nur ganz knapp ausgeschieden, in der Nations League hat es immerhin für das Halbfinale gereicht.
Enttäuschend ist für mich, dass die positive Entwicklung nicht fortgesetzt werden konnte, weil sich der Bundestrainer zuletzt wieder mal in Experimenten verstrickt hat und in alte Muster, z.B. bei den Nominierungen, zurückgefallen ist.
Zitat von Lord_Worm
Naja, sind wir doch mal ehrlich: Nationalmannschaftsfußball ist völlig aus der Zeit gefallen und hat einzig und allein noch den Zweck, ein nationalistisches Lattenmessen für den Mainstream zu liefern. Ein Krieg-Simulacrum ohne sportlichen Wert.
Der Vereinsfußball ist diesem künstlichen Spektakel schon seit ca. 20 Jahren enteilt und das Niveau bei WMs/EMs ist bestenfalls zweitligareif.
Wie soll da auch mehr kommen? Profifußball hat ein Level erreicht, wo man selbst binnen einer Transferperiode versucht einen Kader exakt auf das System des Trainers umzubauen/auszurichten. Es wird auf immer mehr komplexe taktische Feinheiten geachtet, die erst nach viel Schliff in Training und Wettkampf wirklich sitzen und dennoch stark abhängig von teils extrem seltenen Individualskills sind.
Während man im NM-Fußball nach einem recht beliebigen Merkmal der Nationalität ne ständig wechselnde Truppe zusammenwirft, die dann mit minimalster Vorbereitung irgendwelche Spiele um die goldene Ananas macht.
Ich finde es einfach nur noch albern, wie das künstlich durch Medien gepusht wird. Und dieser nationalistische Hintergrund schimmert bei Turnieren dann auch mitunter ziemlich ekelhaft durch – sei es durch Anfeindungen gegen eigene Spieler (mit Migrationshintergrund) oder gegen andere Teams (geh in irgendeine Kneipe und warte auf die Reaktionen, wenn „Schland“ gegen Afrikaner, Asiaten oder Araber verliert .. nee ehrlich, sowas braucht keine Sau …)
Aber die Kuh wird halt gemolken, solange sie noch Milch gibt …
Puhh, entschuldige die Wortwahl, aber ich habe selten in einem offenen Diskussionsforum so eine Sche*ße gelesen.
Wir, Deutschland, sind wohl das einzige Land der Welt, in dem Nationalstolz, Stolz auf die besten 23 Spieler im Fußball, welche in einem Turnier ihr Herkunftsland/Land des Aufwachsens, vertreten schlecht reden.
Nehmen wir doch bitte die WM 54 als Beispiel. Deutschland war maximal kriegsgebeutelt, zurecht. Trotzdem fanden sich 18, 20 Spieler, welche in Deutschland geboren wurden bzw die Staatsangehörigkeit hatten/bewusst angenommen haben, die Grenzen nach dem zweiten WK akzeptiert haben und sagten „Jap, hier bin ich und ich spiele für meine Heimat – wichtigster Punkt folgt – in meinem Lieblings*sport*“.
Ich vertrete mein Land – so wie ich es als deutscher Bewerber bei einer amerikanischen Firma mache, so wie es ein Rennradfahrer bei einem Team aus Katar macht oder Matthias Steimer, als nicht gebürtiger deutscher, bei seiner utopischen Leistung bei Olympia.
Egal ob es Fußball-Deutschland vor 11 Jahren war, Matthias Steimer in 2008, die deutschen Handballer 2007 oder Boris Becker vor 40 Jahren – es ist nichts verkehrt daran zu sagen „Jawoll, das sind wir deutschen, wir sind eine Sportnation und ich repräsentiere mein Land gerne in meinem Sport.“ Nichts davon hat mit politischem Nationalismus zu tun, sondern um die Bereitschaft einen fairen Wettkampf mit anderen (Nationen) zu führen, in dem der bessere gewinnt, man aber trotzdem mit bestem Gewissen seine Heimat repräsentiert.
Unabhängig von der Verallgemeinerung kann ich mir bei 99% aller Spieler, welche überhaupt für die Nationalmannschaft in Frage kommen, nicht vorstellen, dass Nationalismus (= Es ist eine Ehre für mich für Deutschland zu spielen) dafür sorgt, dass diese Spieler eine Ausländerfeindlichkeit entwickeln. Was in der Kneipe passiert, dafür kann weder der Nagelsmann, noch der Springer Verlag etwas. Ars*hl*cher gibts halt an jeder Ecke..
Eigentlich hätte es nach dem Nationsleague Endturnier einen größeren Schnitt geben müssen.
Aber nächstes Jahr ist die WM da wollen Einige nicht ihr Platz freiwillig räumen.
Nagelsmann scheint auch nicht der Richtige dafür zu sein einen großen Umbruch zu vollziehen.
Es gibt eigentlich genug Spieler mit Potential.
Man muss einfach die richtigen Spieler auswählen um eine hungrige funktionierende Mannschaft aufzubauen.
Ein Tresoldi, der gerade für Brügge ein Tor geschossen hat, würde ich zu Nationalmannschaft einladen. Mit Woltermade hat er bei der U21 EM gut funktioniert.
Es gibt vieles in der Nachwuchsarbeit zu verbessern und zu kritisieren. Aber so schwarz sehe ich nicht die Zukunft des deutschen Fußballs.