Referendum angekündigt

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Real Madrid will über mögliche Anteilsverkäufe an Investoren abstimmen lassen. Auf der Jahreshauptversammlung des von den Mitgliedern geführten Vereins kündigte Präsident Florentino Pérez ein Referendum darüber an. Mehr als zehn Prozent sollen demnach nicht veräußert werden, eine Umwandlung zur Fußball-AG soll es auch nicht geben.
„Selbstverständlich werden wir unsere bestehende Vereinsstruktur beibehalten: unsere Versammlung mit ihren Befugnissen, unser System zur Wahl des Präsidenten und des Vorstands“, beruhigte Pérez laut „realtotal.de“ die rund 100.000 Real-Mitglieder in Bezug auf den anvisierten Investoreneinstieg. Es soll für die Wahl eine Extraversammlung geben. Als Gründe nannte den Schutz vor „externen und internen Angriffen auf unser Vermögen“ und den Wert dessen hervorzuheben, „damit wir uns alle des Erbes bewusst sind, das wir, die Mitglieder, in Händen halten“.
Der noch bis 2029 bei den Königlichen unter Vertrag stehende Präsident klagte, dass es über das Vorhaben „viele Lügen“ gegeben habe: „Diese Angriffe sind nichts weiter als ein kindischer Versuch, den Verein zu destabilisieren, indem man die Mitglieder für dumm verkauft. Ich erkläre seit Jahren, dass der Klub Feinde hat, die sich unser Vermögen aneignen wollen, wie es auch bei anderen Klubs geschehen ist. Unsere wirtschaftliche und institutionelle Stärke, die auf der Einheit aller Mitglieder beruht, ist ein Hindernis für ihre Pläne. Und deshalb sind wir ständigen Angriffen ausgesetzt.“
Das Dazuholen externer Investoren könne, so Pérez, dabei helfen, dass die Struktur des Vereins „den Herausforderungen der Zukunft standhält“. Es müsse eine Tochtergesellschaft gegründet werden, in der die Mitglieder „stets die uneingeschränkte Kontrolle behalten. Auf dieser Grundlage könnte diese Tochtergesellschaft beispielsweise eine Minderheitsbeteiligung von fünf Prozent, maximal jedoch zehn Prozent, von einem oder mehreren langfristig engagierten Investoren erhalten, die bereit sind, eigene Mittel einzubringen.“
Interessenten müssten etwa die Werte des Vereins respektieren, zum Wachstum beitragen und helfen, „unser Vermögen vor Angriffen von außen zu schützen. Und falls sie ihre Anteile veräußern möchten, hat Real Madrid jederzeit das Recht, diese zurückzufordern. Kurz gesagt: Sie werden ein strategischer Partner sein, niemals Eigentümer.“ Damit könne Real Madrid auch noch die nächsten 100 Jahre erfolgreich sein, sagte Pérez. Die Königlichen sind mit 1,185 Milliarden Euro in der Saison 2024/25 der derzeit umsatzstärkste Fußballverein der Welt.




