Das komplette Interview

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Michaël Cuisance hat sich bei Hertha BSC in den vergangenen eineinhalb Jahren den Status eines Leistungsträgers und einer Identifikationsfigur erarbeitet. Im Transfermarkt-Interview zieht der 26-Jährige eine ausführliche Bilanz der bisherigen Saison und spricht über Knackpunkte für den Berliner Aufschwung.
Er erklärt seinen Imagewandel vom vielzitierten schlampigen Talent zum seriösen Profi und Arbeiter, welche Rolle seine Familie dabei spielte, was er aus seiner Zeit bei Bayern lernte, welche Fehler er in Italien machte und was er Jungprofis wie Herthas Eigengewächs Kennet Eichhorn rät. Darüber hinaus gibt Cuisance Einblick in sein Verhältnis zu Hertha-Coach Stefan Leitl und preis, wie er den Spaß am Fußballspielen zurückgewann.
Transfermarkt: Michaël, nach einem durchwachsenen Saisonstart entwickelte sich Hertha zwischenzeitlich zum formstärksten Team der Liga und legte eine beeindruckende Serie von sieben Siegen in Folge hin. Woran machst du die jüngste positive Entwicklung fest?
Cuisance: Wir haben als Mannschaft, aber auch im gesamten Verein, in den letzten Wochen sehr viel und sehr hart gearbeitet. Das Selbstvertrauen und der Glaube an die eigene Qualität waren immer da. Wir sind eine große Hertha-Familie, in der auf und neben dem Platz jeder für den anderen arbeitet und einsteht. Diese Mentalität ist in meinen Augen auch der Schlüssel für Erfolg. Ich würde diese gute Phase daher nicht an konkreten Punkten oder speziellen Veränderungen festmachen wollen.
Transfermarkt: Gab es dennoch einen Moment, der sich im Nachhinein wie ein Knackpunkt angefühlt hat?
Cuisance: Der erste Saisonsieg in Hannover war sicherlich ein wichtiger und besonderer Moment für uns. Wir hatten schon eine kuriose Anfahrt zum Spiel – unser Zug fiel kurzfristig aus und wir mussten uns spontan auf Kleinbusse verteilen, um rechtzeitig anreisen zu können. Zusätzlich waren einige von uns angeschlagen. Aber wir haben uns als Einheit gemeinsam durchgekämpft und das Spiel gezogen. Als Sportler brauchst du solche Momente. Ist dieses Erfolgsgefühl erst einmal da, willst du darauf aufbauen und es so oft wie möglich wiederholen.
Transfermarkt: Mit welchen konkreten Maßnahmen hat auch Trainer Stefan Leitl diesen Turnaround herbeigeführt?
Cuisance: Ich würde gar nicht von einem Turnaround sprechen. Stefan Leitl und unser Trainerteam machen hier seit Tag 1 einen sehr guten Job mit der Mannschaft. Sie haben uns schon in der vergangenen Rückrunde Schritt für Schritt weiterentwickelt und nach vorne gebracht. Wir Spieler haben absolutes Vertrauen in ihre Arbeit. Es gibt im Fußball immer auch mal schwierige Phasen und manchmal braucht es einfach diesen berühmten ‚Brustlöser‘, damit es läuft.
Transfermarkt: Wie ist dein persönliches Verhältnis zu Stefan Leitl?
Cuisance: Unser Verhältnis ist sehr positiv. Wir kommunizieren viel miteinander und er hat Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten. Das gibt mir Sicherheit und auch das notwendige Selbstbewusstsein, um mein Spiel aufzuziehen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Transfermarkt: Was zeichnet ihn als Trainer besonders aus?
Cuisance: Er legt einen großen Wert auf Disziplin und ist ein akribischer Arbeiter. Er gibt uns als Mannschaft immer ein gutes Gefühl und glaubt an unsere Qualitäten. Dieses Vertrauen versuchen wir auf dem Platz mit Leistung zurückzugeben.
Transfermarkt: Wie hast du dich persönlich unter Leitl entwickelt?
Cuisance: Nachdem er Trainer bei uns wurde, saß ich die ersten beiden Spiele auf der Bank und das war nicht einfach für mich. Aber wir haben in dieser Zeit viel miteinander geredet, uns über unsere Vorstellungen ausgetauscht und schnell viel besser kennengelernt. Jeder Spieler ist unterschiedlich und das macht es insbesondere in der Anfangszeit für einen Trainer nicht einfach. Es bedeutet sehr viel Arbeit, man benötigt sehr viel Empathie und natürlich auch Erfahrung, um aus jedem Einzelnen das Maximum herauszukitzeln. Diese Qualitäten und Fähigkeiten bringt er mit – er macht einen Super-Job.
Transfermarkt: Der Hertha-Kader ist der wertvollste der 2. Bundesliga. Wie nimmst du die Konkurrenzsituation wahr?
Cuisance: Konkurrenz ist in meinen Augen nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern allgemein im Leben wichtig. Wenn man sich mit anderen misst, entwickelt man sich automatisch weiter. Als Profi-Fußballer orientiert man sich an den Mitspielern, um selbst besser zu werden. Natürlich geht damit immer auch ein gewisser Druck einher – ich würde die Konkurrenz bei uns aber als sehr positiv und gesund bezeichnen. Man merkt, dass der Fokus bei allen ausnahmslos darauf liegt, das Beste für die Mannschaft und für den Verein zu erreichen. Insgesamt haben wir im Team eine sehr freundschaftliche Atmosphäre.
Transfermarkt: Was zeichnet in deinen Augen die zentrale Achse mit Kennet Eichhorn, Paul Seguin, Diego Demme und dir aus?
Cuisance: Wir ergänzen uns in unseren Fähigkeiten und unserer Spielweise sehr gut. Jeder kann vom anderen täglich noch etwas dazulernen. Paul, Diego und ich sind sehr erfahrene Spieler und Kenny erinnert mich ein bisschen an mich selbst, als ich in diesem Alter war – er will immer alles geben und allen zeigen, was er draufhat. (lacht) Das ergibt insgesamt eine sehr gute Mischung und ist genau das, was wir brauchen.
Cuisance über Hertha-Rolle: „Führungsspieler“, aber kein „Lautsprecher“
Transfermarkt: Du kamst Anfang der Saison oftmals auf der Doppel-Sechs zum Einsatz und bist nach Seguins Rückkehr wieder offensiver ins Zentrum gerückt. Inwiefern profitieren du und die Mannschaft davon?
Cuisance: Ich habe zu Saisonbeginn in erster Linie aufgrund von Pauls Verletzung auf der Sechs gespielt. Ich fühle mich sicherlich wohler, wenn ich etwas höher agieren und meine offensiven Qualitäten voll ausspielen kann. Ich möchte im Idealfall immer Situationen im Spiel nach vorne kreieren und mit meiner Spielweise nicht nur der Mannschaft, sondern auch den Zuschauern etwas geben. Dafür habe ich seit Pauls Rückkehr im Zentrum wieder die notwendigen Freiheiten, weil meine Mitspieler mir Defensivaufgaben abnehmen.
Transfermarkt: Wie würdest du deine Rolle innerhalb der Mannschaft beschreiben – auf und neben dem Platz?
Cuisance: Ich würde mich schon als Führungsspieler bezeichnen. Aber eher spielerisch betrachtet. Ich bin kein Lautsprecher. Ich denke, dass ich meine Rolle in unserer Struktur gefunden habe und ich glaube auch, dass geht mittlerweile jedem meiner Kollegen so. Das macht uns stark und ist auch die Basis, um gemeinsam erfolgreich zu sein.
Vom Rising-Star zum Arbeiter: „Alles Talent dieser Welt hilft Dir nicht“
Transfermarkt: Wir kommen gleich noch genauer auf deinen Karriereweg bis hierhin zu sprechen. Dieser steht exemplarisch für den mit Umwegen absolvierten Übergang vom Talent zum Arbeiter, würdest du da mitgehen?
Cuisance: Talent ist gut, aber es reicht allein nicht aus – diese Erfahrung habe ich in der Vergangenheit selbst machen müssen. Alles Talent dieser Welt hilft dir nicht weiter, wenn du nicht zusätzlich bereit bist, jeden Tag auf dem Trainingsplatz hart zu arbeiten.
Transfermarkt: Siehst du bei Herthas Shootingstar Kennet Eichhorn Parallelen zu deinem eigenen Werdegang?
Cuisance: Natürlich kann ich mich aufgrund meines eigenen Werdegangs auch ein Stück weit in seine Situation hineinfühlen. Dennoch ist jeder Spieler individuell und anders. Was Kenny spielerisch leistet, ist für sein junges Alter beeindruckend, davon konnten sich alle in dieser Hinrunde überzeugen. Um solche Leistungen auch auf Sicht beständig abrufen zu können, benötigen junge Spieler insbesondere in der Anfangszeit viele Freiheiten und ein schützendes Umfeld, das Druck rausnimmt, damit seine weitere Entwicklung bestmöglich weitergehen kann. Ich glaube, Kenny hat das und deswegen sollte er einfach so weitermachen, jeden Tag an sich arbeiten und auf seine Qualitäten vertrauen.
Transfermarkt: Welchen generellen Rat würdest du jungen Spielern geben, die früh Profi werden?
Cuisance: Der Profi-Fußball ist ein schwieriges Terrain. Man muss sich auch abseits des Platzes vielen Herausforderungen stellen. Das kann gerade für junge Spieler gefährlich sein, weil ihnen die Erfahrung oder die persönliche Reife fehlt. Ein unterstützendes Umfeld, das solche Dinge auffängt, ist enorm wichtig, damit man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Bodenständig bleiben, die äußeren Einflüsse ausblenden, Disziplin und harte Arbeit – das sind die Dinge, zu denen ich jedem jungen Spieler auf dem Sprung zum Profi raten würde.
Transfermarkt: Wenn du ein persönliches Zwischenfazit deiner bisherigen Karriere ziehen müsstest, wie fällt es aus?
Cuisance: Ich bin sehr zufrieden. Ohne Frage, hatte ich in der Vergangenheit schwierige Phasen, aber das gehört dazu. Sie sind Teil jeder individuellen Entwicklung – wichtig ist, dass man aus ihnen lernt. Ich bin heute der Spieler, der ich bin, weil ich auch diese negativen Erfahrungen gemacht habe. Der Gedanke, dass ich etwas hätte anders machen müssen, beschäftigt mich eigentlich nicht, weil ich rückblickend aus jeder Station in meiner Laufbahn etwas für meine fußballerische und meine persönliche Entwicklung mitnehmen konnte und daran gewachsen bin. Natürlich hätte ich als Fußballer manche Entscheidungen auch anders treffen können – aber das ist das Leben. Ich bin glücklich und habe auf und neben dem Platz Stabilität gefunden.
„Die beste Version des Menschen Michaël Cuisance“
Transfermarkt: Du hast im Laufe deiner Karriere viele Länder, Ligen und Kulturen kennengelernt. Was hat dich diese Zeit persönlich gelehrt?
Cuisance: Wenn man als Mensch offen für neue Erfahrungen ist, kann man davon in den allermeisten Fällen nur profitieren. Ich habe in Deutschland und Italien sehr viel gelernt – über den Fußball im Allgemeinen, aber auch über Trainer, Vereine oder Spieler im Speziellen. Heute bin ich aber nicht mehr nur der Spieler Michaël Cuisance, ich bin seit einiger Zeit auch Papa. All das hat dazu geführt, dass ich heute in meinen Augen die bis dato beste Version des Menschen Michaël Cuisance bin.

Zentraler Baustein des Hertha-Aufschwungs: Michaël Cuisance
Transfermarkt: Ein prägender Abschnitt deiner Laufbahn war sicherlich auch die Zeit beim FC Bayern. Wie blickst du heute darauf zurück?
Cuisance: Der Schritt kam aus der heutigen Perspektive zu früh. Aber wenn Bayern anfragt, dann ist es sehr schwer, Nein zu sagen. Ich hatte zwei gute Jahre in Mönchengladbach, wurde dort unter anderem zum Spieler der Saison gewählt. Der FC Bayern hat in dieser Situation sein Interesse hinterlegt und mir aufgezeigt, dass man perspektivisch mit jungen Spielern die Basis für die Zukunft legen möchte. Ich habe dann nicht so viel Spielzeit bekommen, aber wenn ich zum Einsatz kam, waren meine Leistungen immer gut. Ich denke schon, dass ich in diesen Momenten auch gezeigt habe, warum ich dorthin gewechselt bin und warum ich geholt wurde.
Transfermarkt: Konntest du trotz der begrenzten Einsatzzeiten etwas aus dieser Zeit mitnehmen?
Cuisance: Ich habe viel von Spielern wie Thiago Alcantara in Sachen Technik oder Joshua Kimmich in Sachen Mentalität gelernt. Trotz wenig Spielzeit habe ich auch aus München etwas für meine persönliche Entwicklung mitgenommen. Und wir haben in dieser Zeit alles gewonnen, was ging. (lacht)
Transfermarkt: Danach folgte eine schwierige Phase in Italien …
Cuisance: Italien war keine einfache Zeit. Ich war sehr dankbar für die Chance, mit Venedig in der Serie A spielen zu dürfen, aber wollte den Klub nach dem Abstieg in die zweite Liga gerne verlassen. Wir haben damals viele Gespräche mit den Verantwortlichen geführt, aber sie haben einem Wechsel letztlich nicht zugestimmt. Darüber war ich sauer und das Verhältnis war ab diesem Zeitpunkt belastet. In dieser Situation habe ich ein Stück weit die Lust und den Spaß verloren. Dass es schwierig ist, etwas zu tun, was man eigentlich nicht will, kennt jeder Mensch. Ich wollte weg und habe in dieser Zeit nicht mehr die Leidenschaft eingebracht, die notwendig ist, um Höchstleistungen abzurufen. Das war ein Fehler, den man als Profi nie machen sollte. Man muss seinen Vertrag immer respektieren, auch in schwierigen Phasen.
Transfermarkt: Wie hast du danach wieder zurück in die Spur gefunden?
Cuisance: Nachdem zur Halbserie doch noch der Wechsel zu Sampdoria klappte, ging es auch bei mir wieder bergauf. Ich habe in dem halben Jahr in Genua wieder Serie A spielen dürfen, leider lief es für uns als Mannschaft insgesamt nicht gut. Der Wechsel nach Osnabrück im Sommer war eine Last-Minute-Aktion. Ich habe damals mit Tobias Schweinsteiger gesprochen, den ich aus München kannte und der in meinen Augen nicht nur ein Super-Trainer, sondern auch ein großartiger Mensch ist. Er war der Grund, warum ich den Schritt zum VfL gegangen bin. Ich habe in Osnabrück mit wenigen Ausnahmen immer gespielt, was mir nach den vorherigen Stationen unheimlich viel gegeben und auch mein Selbstvertrauen zurückgebracht hat. Ich konnte mich und meine Qualitäten dort wieder zeigen und habe so auch den Spaß am Fußballspielen zurückgewonnen.

Dynamisches Duo: Fabian Reese und Michaël Cuisance
Cuisance: „Das habe ich in erster Phase meiner Laufbahn leider verpasst“
Transfermarkt: In dieser Phase hast du auch begonnen, intensiv im mentalen Bereich zu arbeiten. Kannst du dahingehend ein wenig Einblicke geben?
Cuisance: Ich kam aus einer schwierigen Situation, in der ich meine sportliche Karriere unbedingt wieder vorantreiben wollte. Ich habe dafür alles gemacht, was möglich ist. Ich habe viel Geld investiert und mit Personal-Coaches zusammengearbeitet, um neben der körperlichen Fitness auch im mentalen Bereich die notwendige Stabilität zu erlangen. Das hat mir sehr geholfen und ich habe vor allem gelernt, dass man nie darauf warten sollte, bis man an einen vermeintlichen Tiefpunkt gelangt. So, wie man als Profi-Sportler und Athlet täglich an seiner körperlichen Fitness arbeitet, sollte man das beständig und vorausschauend auch im mentalen Bereich tun. Das habe ich in der ersten Phase meiner Laufbahn leider verpasst.
Transfermarkt: Gab es insbesondere in den schwierigen Phasen deiner Laufbahn auch mal Selbstzweifel?
Cuisance: Ich denke, es ist ganz normal und menschlich, dass man manchmal an sich selbst zweifelt. Insbesondere, wenn die Dinge im Leben nicht so laufen, wie man sie sich eigentlich vorstellt. Aber ich habe auch in den schwierigen Zeiten den Glauben an mich selbst nie verloren. Ich weiß, wozu ich auf dem Fußballplatz fähig bin und kenne meine Qualität. Ich arbeite heute intensiver als je zuvor dafür, damit ich diese jeden Tag aufs Neue abrufen kann. Ich fühle mich heute besser als je zuvor, ich bin die beste Version von Micka.

Transfermarkt: Was macht diese „beste Version von Micka“ konkret aus?
Cuisance: Wenn du nicht frei im Kopf bist, kannst du keine Höchstleistungen abrufen. Ich bin ein Kreativspieler, ich brauche Freiheit auf dem Platz. Die gibt mir der Trainer hier bei Hertha BSC. Aber ich brauche auch Freiheit im Kopf. Nur weil ich gelernt habe, wie ich mir selbst diese Freiheit schaffen kann, bin ich heute die in meinen Augen beste Version meiner selbst – der ‚Happy Micka‘. (lacht)
Transfermarkt: Welche Rolle spielt deine Familie dabei?
Cuisance: Ich kann sagen, dass die Geburt unseres Sohnes mein Leben komplett verändert hat. Er kam zu einem Zeitpunkt zur Welt, als in meiner sportlichen Karriere nicht alles rund lief. Auch zwischen mir und meiner Frau war damals nicht alles so perfekt, wie man es sich vielleicht wünscht. Wir haben in der Zeit nach der Geburt wieder enger zusammengefunden und unser Sohn hat uns als Familie gefestigt. Das Familiäre ist für mich sehr wichtig und bedingt das ganze Leben, auch das Sportliche. Ich bin sehr glücklich darüber, heute sagen zu können, dass ich eine perfekte Familie habe. Das ist auch ein Grund, warum ich auf dem Platz performen und mein Bestmögliches für Hertha geben kann.
Cuisance über Ziele mit Berlin: „Deswegen bin ich ein Herthaner“
Transfermarkt: Du hast deinen Vertrag in Berlin verlängert. Wie sehr bist du mittlerweile bei Hertha BSC angekommen?
Cuisance: Wenn man sich nach dem ersten Jahr auf einen neuen Vertrag und eine langfristige Zusammenarbeit einigt, sagt das sehr viel aus. Das Gesamtpaket stimmt einfach: Ich fühle mich hier beim Verein Hertha BSC sehr wohl, meine Familie fühlt sich hier in der Stadt Berlin sehr wohl. Ich kann sagen, dass ich etwas Vergleichbares in meiner Karriere zuvor nicht erlebt oder empfunden habe.
Transfermarkt: Was macht Hertha BSC für dich als Verein aus?
Cuisance: Hertha ist ein großer Traditionsklub. Hertha ist der Hauptstadtklub, der aber auch sehr vielen Menschen über die Stadt hinaus in ganz Deutschland etwas bedeutet. Der Verein ist ambitioniert und ich kann mich absolut mit seinen Zielen und Werten identifizieren. Deswegen bin ich ein Herthaner.
Transfermarkt: Gibt es besondere Highlights, die dir aus deiner bisherigen Hertha-Zeit im Gedächtnis geblieben sind?
Cuisance: Mein Tor gegen Heidenheim im DFB-Pokal vergangene Saison war sicherlich ein besonderer und schöner Moment für mich – vor allem auch deswegen, weil es ein besonders wichtiger Moment für den ganzen Verein, die Stadt und die Fans war. Und was wir dieses Jahr im Achtelfinale gegen Kaiserslautern als Mannschaft und Einheit gemeinsam auf den Platz gebracht haben, das war schon auch krass. (lacht)
Transfermarkt: Hattest du fußballerische Vorbilder, an denen du dich orientiert hast?
Cuisance: Mein Idol in der Jugend war immer Zinédine Zidane. Noch heute schaue ich mir vor meinen Spielen Videos von ihm an. Es ist gut und wichtig, Vorbilder zu haben, an denen man sich orientieren und nach deren Erfolgen man selbst auch streben kann. Es hilft dabei, sich immer weiter zu verbessern – aber auf dem Platz muss man letztlich seine eigene Qualität und seine eigenen Stärken zur Entfaltung bringen.
Transfermarkt: Abschließend: Welche Ziele hast du noch – persönlich und mit Hertha BSC?
Cuisance: Man sollte immer ambitioniert sein und sich Ziele stecken. Ich möchte auf jeden Fall wieder mit einer Mannschaft in der Champions League spielen. Und als Hertha-Familie haben wir alle das gemeinsame Ziel, wieder in die Bundesliga zurückzukehren.
Interview: Thomas Deterding



