Tudor-Nachfolger

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Luciano Spalletti ist der neue Trainer von Juventus Turin und folgt auf den am Montag entlassenen Igor Tudor. Wie die Bianconeri mitteilten, hat der Meistercoach der SSC Napoli von 2023 vorerst einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben. Dieser soll sich bei der Qualifikation für die Champions League automatisch um ein Jahr verlängern.
Der 66-jährige Italiener hatte zuletzt bis Juni die Nationalmannschaft seines Landes betreut, nachdem er Neapel infolge des ersten Scudetto seit der Ära Diego Maradona im Sommer 2023 verlassen hatte, um eine Pause einzulegen. Nachdem die direkte WM-Qualifikation durch ein 0:3 in Norwegen jedoch in Zweifel geriet, wurde er durch Ex-Weltmeister Gennaro Gattuso ersetzt. Vor der SSC hatte Spalletti in der Serie A auch schon zweimal die AS Roma, Inter Mailand und Udinese Calcio trainiert.
Gegen das Team von Trainer Kosta Runjaic hatte am Mittwoch Reserve-Trainer Massimo Brambilla auf der Bank gesessen und beim 3:1 den ersten Sieg seit Mitte September herausgeholt. Zuletzt gab es drei Pflichtspielniederlagen in Folge und vier Spiele ohne eigenes Tor – dies wurde Tudor zum Verhältnis. Der hatte erst im Frühjahr von Thiago Motta übernommen und nach erfolgreicher Rückkehr in die Königsklasse ebenfalls eine Vertragsverlängerung erhalten.
Juventus zurück zur Viererkette? Offensivtransfers bisher wirkungslos
Der für seine Akribie bekannte Spalletti, der in Neapel ein defensiv wie offensiv herausragendes System etabliert hatte, ist die erfahrenere Variante im Vergleich zu den zuvor ebenfalls gehandelten Edin Terzic und Raffaele Palladino, der bei Juventus einst zum Profi geworden war. In Italien wird erwartet, dass er bei Juventus sein zu SSC-Zeiten perfektioniertes 4-3-3-System implementiert. Tudor war zwecks Stabilisierung der Defensive nach seiner Übernahme von Mottas Vierer- auf eine Dreierkette gewechselt.
Juventus hat im vergangenen Sommer vor allem die Offensive verstärkt und dafür nach Leihe Francisco Conceição (22) sowie Nico González (27) fest verpflichtet und den bisher noch so gut wie gar nicht zum Zug gekommenen gebürtigen Herforder Edon Zhegrova (26), Leipzig-Leihgabe Loïs Openda (25) sowie den ablösefreien Jonathan David (25) neu dazugeholt. Zu mehr Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor hatte dies aber noch nicht geführt, Openda etwa ist noch ohne jeden Scorerpunkt.




