Miroslav Koubek verdient Respekt. Seine Karriere ist lang und seine Erfahrung ist unbestritten. Er kennt den tschechischen Fussball in und auswendig, weiss mit Druck umzugehen und hat auf Klubebene (insbesondere in Plzen) gezeigt, dass er Mannschaften stabilisieren, strukturieren und auch junge Spieler gezielt einbauen kann. In einer Phase der Unruhe kann ein Trainer mit dieser Ruhe, Klarheit und Autorität kurzfristig Ordnung schaffen… Von dem Punkt her erstmal OK.
Aber genau hier liegt das Problem… Diese Wahl steht nicht für Entwicklung, sondern für Absicherung. Sie steht nicht für eine neue Idee, sondern für das Verwalten des Bestehenden. Nach einem spielerisch schwachen Spiel unter Hasek hätte der Verband die Chance gehabt, endlich einen anderen Weg einzuschlagen! Mutiger, moderner, zukunftsorientierter. Stattdessen entscheidet sich der Verband erneut für das Vertraute.q
Koubek ist kein schlechter Trainer, keine Frage, doch er ist auch kein Signal des Aufbruchs. Er steht für Pragmatismus, nicht für Innovation. Für Stabilität, nicht für eine klare spielerische Vision. Und genau das ist der eigentliche Vorwurf. Nicht an ihn, sondern an den Verband.
Wer den Anspruch hat, den Anschluss an Nationen wie Kroatien, Dänemark oder die Schweiz nicht weiter zu verlieren, muss irgendwann bereit sein, Risiko zu tragen. Einen jüngeren Trainer mit klarer Spielidee zu holen, hätte scheitern können, klar… Aber es hätte auch der Beginn einer echten Entwicklung sein können.
So bleibt mir das Gefühl, dass erneut eine Chance verpasst wurde. Nicht, weil Koubek ungeeignet wäre, sondern weil der Verband einmal mehr den sicheren Weg wählt, anstatt mal mutig zu sein.



