Paquetá kommt nach Manipulationsvorwurf mit Verwarnung davon – Abschied im Winter?

Paquetá kommt nach Manipulationsvorwurf mit Verwarnung davon – Abschied im Winter?

Will West Ham verlassen 

Paquetá kommt nach Manipulationsvorwurf mit Verwarnung davon – Abschied im Winter?

©IMAGO

Im Juli dieses Jahres wurde Lucas Paquetá vom Vorwurf der Spielmanipulation in Zusammenhang mit Sportwetten freigesprochen, was eine möglicherweise lebenslange Sperre des West-Ham-Profis verhinderte. Seit dem heutigen Freitag weiß der Brasilianer – einer der teuersten Einkäufe in der Hammers-Geschichte – zudem, dass auch der Streit mit der Football Association glimpflich für ihn ausgeht. Eine unabhängige Kommission sprach lediglich eine Verwarnung aus. Der englische Verband muss zudem einen Großteil der entstandenen Kosten tragen. Man habe berücksichtigt, dass Paquetá bereits zahlreiche entscheidende Nachteile in seiner Karriere durch den Fall erfahren habe, etwa einen geplatzten Wechsel zu Manchester City. Mittlerweile soll Paquetá einen zeitnahen Abgang aus London anstreben.

Gegen Paquetá hatte die FA 2023 Ermittlungen aufgenommen und später Anklage erhoben. Dem Spieler wurde der gezielte Versuch vorgeworfen, in mehreren Spielen eine Gelbe Karte zu erhalten, „um den Wettmarkt zu beeinflussen, damit eine oder mehrere Personen von den Wetten profitieren können“, hieß es damals vom Verband. Auf mehreren Konten in Brasilien, die von Familienmitgliedern des Spielers genutzt worden seien, habe es zu der Zeit hohe Beträge auf eine Verwarnung für Paquetá gegeben. Der Spieler selbst bestritt die Vorwürfe vehement.

Gegenüber der FA soll sich Paquetá unkooperativ während der Ermittlungen gezeigt haben. In mehreren Fällen habe er die Verbandsregeln missachtet, kommt um eine Geldstrafe aber dennoch herum, da der Fall finanziell und karrieretechnisch auch so reichlich Belastung für den Spieler und seine Karriere gebracht habe. Erhebliche Anwaltskosten, die Auswirkungen auf seine psychische Gesundheit und die seiner Familie sowie sein sonst tadelloses Disziplinarregister seien die Gründe für die Milde gewesen. 2023, auch das wird als Aspekt genannt, platzte im Zusammenhang mit dem Fall ein lukrativer Wechsel zu Top-Klub Man City, das zu der Zeit stattdessen Mateo Kovacic und Matheus Nunes verpflichtete. West Ham entging damals eine enorme Ablöse, die man selbst im Bereich von umgerechnet fast 100 Millionen Euro verortete. Die Londoner selbst hatten 2022 an Olympique Lyon 43 Mio. Euro gezahlt. Zu der Zeit hatte man lediglich für den vorherigen Frankfurter Sébastien Haller mehr Geld in die Hand genommen.

Berichte: Paquetá bei West Ham vor dem Absprung

Doch auch bei West Ham scheint es für Paquetá keine all zu lange Zukunft mehr zu geben. Der Brasilianer, der eigentlich Lucas Tolentino Coelho de Lima heißt, aber im Stadtteil Paquetá in Rio de Janeiro geboren wurde, strebe einen Wechsel schon im kommenden Winter-Transferfenster an, meldete kürzlich u. a. die Zeitung „The Times“. Schon im Juli, nachdem er von den Manipulationsvorwürfen freigesprochen war, soll Paquetá einen Wechsel angestrebt haben. Ein Angebot von Aston Villa, das erst wenige Tage vor Transferschluss eingegangen sein soll, habe West Ham aber abgewiesen. Auch auf ein Leihangebot von Flamengo habe West Ham nicht eingehen wollen.

In dieser Saison stand Paquetá in allen bisherigen zehn Saisonspielen bei West Ham in der Startelf und erzielte drei Tore. Die Irons spielen am Sonntag gegen Newcastle United und müssen dringend punkten, um sich mittelfristig aus dem Tabellenkeller entfernen zu können. Die Londoner gelten mittlerweile als abstiegsgefährdet, holten nicht nur die zweitwenigsten Punkte aller Premier-League-Klubs (4), sondern haben auch das schwächste Torverhältnis (-13, zur Tabelle der Premier League).

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