Werder Bremen nach Fehlstart: Personalnot und Transferdruck steigen

Werder Bremen nach Fehlstart: Personalnot und Transferdruck steigen

Covic & Coulibaly erhalten Marktwert 

Werder Bremen nach Fehlstart: Personalnot und Transferdruck steigen

©IMAGO

Nach dem kapitalen Fehlstart von Werder Bremen in die neue Saison fordert Mittelfeldspieler Senne Lynen Neuzugänge in der Schlussphase der Transferperiode. „Ja, ich glaube schon“, antwortete der Belgier auf die Frage, ob man sich Sorgen machen müsse, falls der Klub nicht mehr bis zum Ende des Transferfensters am 1. September aktiv werden sollte.

Lynen ist nicht der erste Werder-Spieler, der auf Zugänge pocht. Auch Kapitän Marco Friedl hatte in der jüngeren Vergangenheit schon neue Profis gefordert. „Ich habe meine Meinungen oder meine Aussagen die letzten Wochen getätigt. Ich werde heute dazu nichts sagen“, betonte Friedl nach dem 1:4 zum Bundesliga-Auftakt bei Eintracht Frankfurt.

Bei „DAZN“ legte der Österreicher den Finger in die Wunde und sagte, dass es „wenige Strohhalme“ gebe, „an die wir uns klammern können“. Und: „Es gibt weniger Erfolgserlebnisse, gab es in den letzten Wochen, egal in welcher Art und Weise, auf dem Platz, neben dem Platz. Es läuft vieles falsch oder schief, weil viele Verletzte auch dazu kommen, und, und, und…“

Sport-Geschäftsführer Clemens Fritz stellte klar, dass man noch was tun werde. „Wir können nur das machen, was wir dann auch budgetär, wirtschaftlich auch umsetzen können“, erklärte Fritz, fügte aber auch hinzu: „Ich weiß auch: Viel Zeit haben wir nicht mehr.“

Werder Bremen: Trainer und sportliche Führung früh unter Druck

Vor der Niederlage in Frankfurt in der Bundesliga ging schon der Pflichtspiel-Start in der ersten Runde des DFB-Pokals mit dem 0:1 bei Arminia Bielefeld in die Hose. Schon früh in der Saison stehen Werders Führung um Fritz und auch Coach Horst Steffen unter Druck. Der neue Trainer hofft ebenfalls noch auf Zugänge: „Da sind noch ein paar Dinge zu tun. Das ist ganz klar. Und die Arbeit, die ich zu tun habe, ist die auf dem Platz.“

Neben schmerzhaften Abgängen wie die von Stürmer Marvin Ducksch zu Birmingham City oder Torwart Michael Zetterer nach Frankfurt kommen bei den Hansestädtern immense Verletzungsprobleme hinzu. So fehlen mit Jens Stage, Amos Pieper, Maximilian Wöber, Mitchell Weiser und Olivier Deman fünf potenzielle Stammspieler langfristig. Neben Keeper Mio Backhaus (21) und Neuzugang Samuel Mbangula (21) haben mit Patrice Covic und Karim Coulibaly zwei 18-Jährige ihre Bundesliga-Premiere im Bremer Trikot erlebt – beide erhielten mit 2,5 Mio. Euro bzw. 1 Mio. Euro ihre ersten Karriere-Marktwerte.

TM-Marktwert-Experte Tobias Kröger erklärt: „Covic hat in den vergangenen Monaten große Schritte in der Entwicklung gemacht. Nach dem Pokalsieg mit der U19 im Sommer stand der im Juni erst 18 gewordene Offensivspieler im DFB-Pokal bereits in der Startelf und absolvierte gegen die Eintracht sein Bundesliga-Debüt. Nicht wenige gehen davon aus, dass er bereits in dieser Saison seinen Durchbruch unter Horst Steffen schaffen kann.“

„Die Ausfälle – die können wir nicht eins zu eins kompensieren in der Form“, räumte derweil Fritz zur Personalsituation ein. Der Verein versuche auf dem Transfermarkt aber die „bestmöglichen Lösungen“ zu finden, so der 44-Jährige. Es sei eine „Herausforderung, einen Spieler zu finden, der uns wirklich besser macht“. Der „Deichstube“ zufolge bemühen sich die Grün-Weißen weiterhin um eine Leihe von Eintracht Frankfurts Außenverteidiger Elias Baum, den Coach Steffen aus Elversberg kennt. „Stand jetzt“ will SGE-Sportchef Markus Krösche den 19-Jährigen allerdings nicht abgeben.

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