Berlin: Zwei Brüder nach brutalen Angriffen zu langen Haftstrafen verurteilt

Berlin: Zwei Brüder nach brutalen Angriffen zu langen Haftstrafen verurteilt

In Berlin sind zwei Brüder wegen mehrerer Gewalttaten zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Das Berliner Landgericht verurteilte einen 24-Jährigen zu 14 Jahren und sechs Monaten Gefängnis unter anderem wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung. Sein 29-jähriger Bruder erhielt 14 Jahre Haft sowie weitere drei Jahre und neun Monate, unter Anrechnung einer früheren Verurteilung.

Der Vorsitzende Richter Bernd Miczajka sagte, die Brüder hätten ohne erkennbaren Grund und »aus übersteigertem Geltungsbedürfnis« gehandelt. Sie hätten sich durch ihre Taten »Respekt verschaffen« oder vermeintliche Respektlosigkeit bestrafen wollen. Vor zwei Jahren habe ein Mann durch Messerstiche fast sein Leben verloren.

Die Brüder griffen innerhalb weniger Monate dreimal Menschen in Berlin an: Im Mai 2023 schlugen sie vor einem Lokal im Stadtteil Neukölln Gäste mit Fäusten und einem Baseballschläger. Im Juni attackierten sie einen Mann auf dem Gelände einer Autowerkstatt, weil er den Weg nicht freimachte. Im September 2023 kam es in einem Friseursalon zu Messerstichen, bei denen der 24-Jährige zustach und der ältere Bruder die Tat begleitete.

Die beiden Brüder wurden im Oktober 2023 festgenommen. Der 29-Jährige kam nach rund sechs Monaten frei, da die Staatsanwaltschaft Fristen nicht einhielt. Seitdem stellte er sich regelmäßig dem Verfahren, das über 40 Verhandlungstage dauerte.

Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haftstrafen gefordert. Das Gericht sah davon ab, da es sich um spontane Taten handelte und die Angeklagten bisher nicht in Haft gewesen waren. Die Verteidiger hielten die Hauptvorwürfe für nicht erwiesen und plädierten auf Freispruch. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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