Der durch die Netflix-Dokumentation »Der Tinder-Schwindler« bekannt gewordene israelische Betrüger Shimon Yehuda Hayut ist nach zwei Monaten aus einem Gefängnis in Georgien entlassen worden. Der 35-Jährige sei ohne jegliche Auflagen freigekommen, nachdem die deutschen Behörden einen Auslieferungsantrag zurückgenommen hätten, sagte seine Anwältin Mariam Kublaschwili.
Der Betrüger war Mitte September am Flughafen von Batumi festgenommen worden. Er soll sich zwischen 2017 und 2019 auf der Dating-App Tinder als reicher Erbe ausgegeben haben. Frauen, die er über die App kennenlernte, täuschte er dann angebliche Notlagen vor und betrug sie um größere Geldsummen. Das Geld zahlte er nie zurück.
Laut seiner Anwältin hatten deutsche Ermittler ein Verfahren gegen Hayut eingeleitet, nachdem eine Berlinerin ihm vorgeworfen habe, sie um bis zu 50.000 Euro betrogen zu haben. Dieses Verfahren sei jetzt »aus Mangel an Beweisen« eingestellt worden, sagte Kublaschwili.
Seine Betrugsmasche gilt als besonders drastisches Beispiel für das sogenannte Catfishing, bei dem Betrüger im Internet eine falsche Identität vortäuschen, um ihren Opfern Geld abzunehmen.
Hayut gab sich als Simon Leviev, Erbe eines reichen Diamantenhändlers, aus. Seine kriminellen Machenschaften auf einer Dating-App gaben ihm schließlich den Beinamen »Tinder-Schwindler«. Er soll seinen Opfern ein Luxusleben inklusive Leibwächtern und Privatjets vorgetäuscht haben, was seinen Schwindel überzeugend, aber auch sehr kostspielig machte.

