Ich würde auch mal in den Raum werfen, dass dem BVB eine stabile Saison sehr guttun wird. Die vergangenen beiden Jahre hatten wir Nebenschauplätze ohne Ende, unfassbar knapp unsere Mindestanforderungen erreicht und Gegentore ohne Ende kassiert. Wenn wir jetzt eine solide Saison spielen, frühzeitig genug die CL-Quali sichern, früh die Kaderplanung angehen können und den Kader verbessern, wird das langfristig deutlich besser sein, als eine kurzfristige Fokussierung auf eine offensivere Herangehensweise, die uns sicherlich Punkte kosten würde.
Wünsche ich mir als BVB-Fan eine ansehnlichere Spielweise? Sicherlich.
Aber in erster Linie wünsche ich mir Erfolg für den Verein. Der Wunsch nach einer attraktiven Spielweise steht dafür hinten an.
Ich denke die Fans, die aktuell den Rauswurf von Kovac fordern (Kommt wirklich vor, Siehe STT) sind diejenigen, die während der Klopp-Jahre Fans geworden sind und eine Offensividentität beim BVB vermissen, die es in den Jahren zuvor nur selten gegeben hat.
Ich finde die Debatte gerade an einem Punkt, an dem zwei Dinge vermischt werden, die man sauber trennen müsste.
Kovac arbeitet seit Monaten im Rahmen dessen, was der Kader hergibt. Das sieht man an den Daten: stabilste Defensive seit Jahren, ordentliche Punkteausbeute gegen die Teams, die man schlagen muss, aber eben auch klar erkennbare Grenzen im Spiel nach vorne. Das ist kein Zufall, das ist Kaderlogik.
Und genau deshalb ist der reflexartige Ruf nach einem neuen Trainer auch so müßig. Du kannst die Spielidee austauschen, aber wenn du das Profil im Zentrum, auf den Außen oder in der Tiefe des Kaders nicht veränderst, wirst du am Ende wieder an denselben Punkten hängen. Das hatten wir beim BVB in den letzten Jahren oft genug.
Ricken verteidigt hier nicht nur Kovac, sondern indirekt auch die Kaderstrategie der letzten 18 Monate. Wenn man konsequent wäre, müsste man dort ansetzen, statt jedes Mal die Trainerfrage zur Kurzschlussreaktion zu machen.
Für mich ist der entscheidende Punkt: Nicht, ob Kovac „genug“ liefert – sondern ob der Verein endlich die Geduld aufbringt, eine Idee länger als drei schlechte Spiele auszuhalten und im Sommer gezielt Profile nachzuschärfen. Erst dann kann man fair beurteilen, wohin diese Entwicklung wirklich führt.
Es ist einfach so absurd lächerlich, jetzt Kovac anzuzählen. Innerhalb von 3 Spielen soll jetzt alles wieder Mist sein?? Die Medien machen einfach nur das, was sie am besten können. So lange mit Dreck werfen, bis was kleben bleibt. Siehe auch der adeyemi Artikel. Und ein paar chronisch unzufriedene Dauernörgler springen auch noch drauf an.
Niemand, der unvoreingenommen alle Sinne beisammen hat, zweifelt ernsthaft an Kovac. Welcher Trainer würde es denn besser machen und ist aktuell verfügbar? Vergisst man beim stänkern ja gerne mal. Hauptsache köpfe rollen sehen und bloß nicht zulassen, dass sich mal etwas über einen längeren Zeitraum entwickelt. Alles wird langfristig bestimmt besser, wenn man jede Saison mindestens einen Trainer feuert.

