Ex-König Juan Carlos rechnet mit Sohn Felipe ab – und würdigt Diktator
Juan Carlos I. zieht in seiner Autobiografie Bilanz über sein Leben. Darin spricht er wohlwollend über Spaniens Ex-Diktator Franco, übt an seinem Sohn Felipe dagegen Kritik.
Elf Jahre nach seinem Abschied vom Thron meldet sich Spaniens Ex-König Juan Carlos I. (87) mit einem neuen Buch zurück. „Reconciliación“ ist in Frankreich bereits am 5. November 2025 erschienen, in seiner Heimat Spanien kommt die Autobiografie erst im Dezember in die Regale.
Im Mittelpunkt stehen vor allem Juan Carlos‘ Aussagen über sein Verhältnis zu Spaniens Diktator Francisco Franco (1892–1975). Für seinen Sohn, König Felipe (57), hat er hingegen weniger freundliche Worte übrig.
Juan Carlos rechnet offen mit König Felipe ab
Nach einer Reihe von Skandalen, darunter Schmiergeldaffären und undurchsichtige Geschäfte mit Saudi-Arabien, trat Juan Carlos, der kürzlich über seine Ehe mit Sofía auspackte, 2014 zugunsten seines Sohnes Felipe ab. Seitdem lebt der Ex-Monarch im Exil in Abu Dhabi. Das Verhältnis zu seinem Sohn und dessen Frau beschreibt in seinen Memoiren als schwierig.
Laut „Stern“ erklärt Juan Carlos darin, Felipe habe ihm „den Rücken gekehrt“. Das fehlende Mitgefühl seines Sohnes habe ihn verletzt. Auch Felipes Heirat mit der Journalistin Letizia Ortiz Rocasolano habe den familiären Zusammenhalt nicht gestärkt, zieht der Altkönig Bilanz.

Spanien Ex-König lobt Diktator Franco
Über Spaniens Ex-Diktator Francisco Franco, der das Land nach einem Militärputsch 1936 in den Bürgerkrieg und später in eine Diktatur stürzte, schreibt Juan Carlos wohlwollend: „Ich habe ihn außerordentlich respektiert, seine Intelligenz und seinen politischen Instinkt geschätzt.“
Als Juan Carlos, der in seinem Buch über Prinzessin Diana (†) herzieht, 1975 nach Francos Tod den Thron bestieg, kehrte die Demokratie nach Spanien zurück. Dennoch blieb der Ex-König seinem früheren Mentor verbunden. Franco habe am Sterbebett eine letzte Bitte an ihn gerichtet: „Er nahm meine Hand und sagte, als sei es sein letzter Atemzug: ‚Eure Hoheit, ich bitte Sie nur um eines: Haltet das Land geeint.'“, berichtet Juan Carlos in seinen Memoiren.
Schon als junger Thronfolger stand Juan Carlos dem Diktator nahe und galt sogar als dessen Ziehsohn. Francisco Franco hatte den Prinzen, Sohn des eigentlichen Thronfolgers Don Juan von Bourbon, persönlich als seinen Nachfolger im Amt des Staatschefs ausgewählt. Zwei Tage nach Francos Tod am 20. November 1975 wurde Juan Carlos schließlich zum König proklamiert.


