Kandidatur bei Konrad-Adenauer-Stiftung
Kramp-Karrenbauer plant offenbar Comeback – gegen den Willen von Kanzler Merz?
Annegret Kramp-Karrenbauer will anscheinend in die Politik zurück: Medienberichten zufolge kämpft sie um den Spitzenposten bei der Konrad-Adenauer-Stiftung. CDU-Chef Merz hat dort angeblich anderes vor.
Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz auf einer CDU-Wahlkampfveranstaltung 2018
Foto: DAVID HECKER/EPA-EFE/REX
Annegret Kramp-Karrenbauer plant offenbar ein politisches Comeback: Die ehemalige CDU-Vorsitzende und Verteidigungsministerin will Medienberichten zufolge Nachfolgerin von Norbert Lammert als Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) werden. Lammert gibt den Posten im Dezember auf.
»Ich bin bereit zu kandidieren«, sagte Kramp-Karrenbauer dem Portal »The Pioneer« . Es sei eine Ehre, dass sie für den Posten vorgeschlagen worden sei. Kramp-Karrenbauer gehört bereits dem Vorstand der CDU-nahen Stiftung an. Von 2018 bis 2021 war sie Bundesvorsitzende der CDU gewesen. Nach dem Debakel bei der Ministerpräsidentenwahl im Landtag von Thüringen hatte sie ihren Rücktritt als Parteichefin sowie ihren Verzicht auf die Kanzlerkandidatur 2021 angekündigt. Seitdem hielt sie sich öffentlich zurück.
Gegen den Willen von Kanzler Merz?
Laut »Tagesspiegel« gibt es neben Kramp-Karrenbauer einen weiteren Anwärter auf den KAS-Vorsitz: Unionsvizefraktionschef Günter Krings gilt demnach offenbar als Favorit von Bundeskanzler und CDU-Chef Friedrich Merz. Dem Bericht zufolge habe er Krings den Job schon vor Monaten in Aussicht gestellt. Offiziell geworben hat Merz für Krings bislang jedoch nicht.
Krings ist Jurist und seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestags. Seit 2017 ist er zudem Vorsitzender der CDU-Landesgruppe NRW. Auf eine Anfrage des »Tagesspiegel« ließ Krings mitteilen, er werde sich »zu gegebener Zeit« zu einer KAS-Kandidatur äußern.
Ein Scheitern von Krings wäre auch für Merz ein Rückschlag. 2018 hatte er bei der Wahl zum CDU-Vorsitz knapp gegen Kramp-Karrenbauer verloren.
Die Wahl zur Nachfolge von Norbert Lammert als Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung findet am 19. Dezember statt. Die CDU-nahe Stiftung wurde 1955 gegründet und beschäftigt weltweit rund 1600 Mitarbeiter. Der Posten gilt als prestigeträchtig und war bislang ausschließlich mit männlichen CDU-Politikern besetzt.

