Lufthansa-Pilot verbietet Ex-Metro-Chef den Einstieg: Bomben-Spruch am BER – Flugverbot!
Eckhard Cordes (74) war früher Metro-Chef und ist heute Aufsichtsratsvorsitzender der Bilfinger SE
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Brisanter Zwischenfall vor dem Lufthansa-Flug LH 1927 nach München am Berliner Flughafen BER: Ex-Metro-Chef Eckhard Cordes (74, aktuell Aufsichtsratschef des Dienstleisters Bilfinger SE) wurde der Einstieg in den Flieger verweigert, nachdem sich der Manager lautstark über den Airport beschwert hatte. Cordes sagte demnach, der Flughafen „sei so schlecht, dass man sich manchmal wünsche, er würde besser in die Luft gesprengt werden“.
Für den Lufthansa-Kapitän war danach klar: Cordes darf nicht mit. Sogar die Polizei wurde zum Gate gerufen. Lufthansa-Mitarbeiter berichten ihren Kollegen: Cordes sei als „unruly passenger“ abgeladen worden – ein Fachbegriff für einen störenden Passagier. Grund sei seine Wortwahl in Verbindung mit Sprengstoff oder Bombe. Da schrillten beim Personal alle Alarmglocken.
Was genau war passiert?
Donnerstagmittag am Lufthansa-Gate. Obwohl die Maschine an der Fluggastbrücke stand und erste Gäste des vorherigen Flugs bereits das Flugzeug verlassen hatten, mussten die anderen Passagiere an Bord bleiben, berichtet ein Cordes-Sprecher auf BILD-Nachfrage. Dies bedeutete, dass die wartenden Passagiere nicht einsteigen konnten.
„Davon war auch Herr Cordes betroffen, der ebenfalls die mangelnde Information und die dann noch arrogante Art des Personals kritisierte. Herr Cordes sagte dann, dass dies typisch für seine Erlebnisse am Berliner Flughafen sei. Der sei so schlecht, dass man sich manchmal wünsche, der Flughafen würde besser in die Luft gesprengt und neugebaut werden.“
Eckhard Cordes im Jahr 2012, damals Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
Aufgrund der Unruhe rief das Bodenpersonal den Kapitän zum Gate, der mitteilte, dass er wegen eines drohenden Gewitters das Aussteigen abgebrochen habe. Daraufhin hätten Cordes und andere Passagiere darauf hingewiesen, dass es doch draußen kein Gewitter gebe.
Der Cordes-Sprecher: „Der Pilot hat dann entschieden, dass er Herrn Cordes auf diesem Flug nicht mitnehmen werde. Diese Entscheidung wurde von Herrn Cordes kritisiert, der gegenüber dem Piloten zwar dessen Entscheidung zur Wetterlage akzeptierte, aber darum bat, seinen Punkt zu sehen, dass es draußen nach wie vor kein Gewitter gebe.“
► Wegen der lautstarken Meinungsverschiedenheit waren zwischenzeitlich zwei Polizisten geholt worden, um den Streit zu schlichten. Der Kapitän blieb hart: Cordes hat Flugverbot. Der Sprecher: „Herr Cordes ließ sich von den Polizisten zum nächsten Mietwagenschalter bringen. Er ist dann per Mietwagen nach München gefahren.“
Mit seiner Kritik am BER steht Cordes nicht allein. Zuletzt hatte Eddie Wilson, Chef der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair, den Airport scharf kritisiert: „Man hat sieben Milliarden Euro für den Berliner Flughafen ausgegeben, der halb leer ist und wo die Preise steigen.“
Wann Airlines die Beförderung verweigern können
In Lufthansa-Kreisen wurde bereits spekuliert, ob der Ex-Metro-Chef nun Hausverbot in den Airline-Lounges bekommt. Cordes hat den höchsten Vielflieger-Status „HON Circle“. Mitglieder erhalten exklusive Vorteile wie Zugang zu First-Class-Lounges und in Frankfurt und München sogar Limousinen-Service auf dem Rollfeld.
Ein Lufthansa-Sprecher sagte dazu nur allgemein: „Fluggesellschaften können Passagieren die Beförderung verweigern oder ein Flugverbot aussprechen, wenn Sicherheit, Ordnung oder Vertragsbedingungen verletzt werden – etwa bei aggressivem Verhalten. Es handelt sich stets um eine sorgfältige juristische Einzelfallprüfung, die unter besonderen Umständen auch zu einem Hausverbot oder sehr selten zu einem Statusentzug führen kann.“
► Cordes flog ab München weiter nach Ibiza. Der Cordes-Sprecher: „Dazu hat er auch die Betreuung der Lufthansa im Rahmen seines Vielflieger-Status genutzt. Dabei war weder von Hausverboten noch vom Verlust seines aktuellen Vielflieger-Status die Rede.“
Selbst als vermeintlich harmloser Scherz werden Bemerkungen zu Bomben im Sinne der Flugsicherheit als potenzielle Bedrohung aufgefasst und führen fast immer zu Flugverbot und ggf. strafrechtlichen Ermittlungen. Ein Sprecher der Berliner Bundespolizei bestätigte den Vorfall: „Bei Ausschlüssen von Fluggästen durch Piloten obliegt die abschließende Bearbeitung der Polizei Brandenburg.“
Fortsetzung folgt …
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